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Begegnung mit Kühen: Wie verhalte ich mich am besten?

Bergwandern ist bei uns in Bayern ein beliebter Freizeitsport. Wenn man im Sommer über Almwiesen wandert, ist ein Zusammentreffen mit Kühen kaum vermeidbar. Leider sind aber auch Unfälle von Wanderern mit Kühen in der Almsaison keine Seltenheit. Wie kann man Risiken vermeiden?

Mutterkühen mit Nachwuchs aus dem Weg gehen

Kühe sind eigentlich friedfertige Tiere, trotzdem passiert es immer wieder, dass Wanderer angegriffen werden. Biologisch betrachtet sind Rinder Fluchttiere, die bei Gefahr weglaufen. Sie können aber angreifen, wenn es keinen Fluchtweg gibt oder sie ihre Jungtiere verteidigen.

Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN, erklärt: „Kühe haben einen sehr starken Mutterinstinkt. Daher gilt als erste Regel: Wenn Wanderer Muttertiere mit ihren Kälbern sehen, sollten sie einen großen Bogen um die Kuh-Herde machen." Viele Zwischenfälle, bei denen Wanderer verletzt werden, könnten so verhindert werden.

Mutterkuh mit Kalb

Tipps für den Umgang mit Kühen

  • Am besten klärt man schon vor der Wanderung ab, ob diese über Weiden führt und sucht gegebenenfalls nach alternativen Routen. Das gilt vor allem, wenn Hunde mitwandern.

  • Grundsätzlich sollte man markierte Wege nicht verlassen.

  • Ist die Überquerung einer Weide unvermeidlich, sollte man sich ruhig verhalten und begleitende Hunde unbedingt anleinen. Kühe sehen in Hunden natürliche Feinde und das kann ein angeborenes Abwehrverhalten auslösen.

  • Auf keinen Fall sollte man großen Lärm machen, sich ruckartig bewegen oder die Kuhlaute imitieren.

  • Auch wenn man noch so gerne ein herziges Kälbchen streicheln möchte - es darf weder berührt noch gefüttert werden, da dies den starken Schutzinstinkt seiner Mutter wecken könnte. Generell sollte man zu allen Rindern auf der Weide größtmöglichen Abstand halten.

  • Die Körperhaltung der Tiere ist sehr aufschlussreich: Ein Senken des Kopfes in einer Konfrontation ist eine eindeutige Drohgebärde. In einem solchen Fall sollte man so ruhig wie möglich zurückweichen und die Alm verlassen. 

„Ein respektvoller Zugang zur Natur und ihren Lebewesen ist die beste Voraussetzung für ein sommerliches Wandervergnügen", so Dr. Stephany. Wenn man diese wenigen einfachen Verhaltensregeln berücksichtigt, kann man auch das Restrisiko, das bei einem Zusammentreffen mit den großen Wiederkäuern nie ganz auszuschließen ist, gut minimieren.

Quelle: VIER PFOTEN e.V.