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Axolotl - Infos für Fans der lächelnden Exoten

Das friedliche Lächeln der Axolotl wirkt auf Aquarianer magnetisierend und die Außenkiemen geben den Querzahnmolchen eine futuristische Wirkung. Die kleinen „Glücksdrachen“ der Unterwasserwelt besiedeln deswegen immer mehr Aquarien. 

Das Lächeln ist jedoch trügerisch, Axolotl sind erbarmungslose Räuber und machen selbst vor kleineren Artgenossen nicht halt.

Neben dem Lächeln verfügen Axolotl über eine weitere Eigenschaft, die intensiv erforscht wird: Abgetrennte Gliedmaße wachsen nach, verletzte Organe heilen aus. Sollten sich zwei Axolotl verletzen, wäre die Beobachtung dieses Phänomen vielleicht sogar das besondere Highlight. Dennoch ist von Haltungsbedingungen, die zu Stress und Verletzungen der Tiere führen, dringend abzuraten.

Fakten zum Axolotl

Axolotl gehören zu den Salamanderverwandten. In unserem Verständnis handelt es sich um kleine vierbeinige Amphibien, die sich in Steinhaufen sonnen und mit ihrer Lunge atmen. Unser Wasserdrache tut das nicht, er bleibt im Larvenstadium, wächst aber weiter und kann sich vermehren. Unter bestimmten künstlichen Bedingungen würde er sich jedoch weiterentwickeln und an Land gehen.

Einstige Axolotl waren ganz normale Amphibien, die an Land lebten und ihren Laich ins Wasser gaben. Da ihr Lebensraum wegen der einstigen Klimaänderung ganzjährig überschwemmt war, haben sie sich vom Land zurück in das Wasser bewegt.

Als die Spanier das heutige Mexiko bereisten, war Mexico City eine Stadt in einem aufgestauten See. Hier lebten die sogenannten „Wassermonster“, die als heilig galten, aber dennoch gegessen wurden. Um die Stadt zu besiegen, wurden die Dämme eingerissen und seitdem wird die Region trockener. Das eigentliche Problem ist jedoch die Wasserbelastung und weitere Zerstörung der Gewässer, weswegen wilde Axolotl möglicherweise bereits ausgestorben sind.

Vor Millionen von Jahren hatten viele Tiere die Fähigkeit, verlorenes oder schwer verletztes Gewebe zu regenerieren. Während der Evolution wurde diese Eigenschaft unwichtiger, nur einige Tiere wie Axolotl haben sie noch. Es bildet sich über der verletzten Stelle eine sogenannte „Regenerationsknospe“, in der mehrere Schritte der Reihe nach ablaufen und das fehlende Gewebe narbenfrei nachwächst. Die Wissenschaft steht also vor der Frage, wie dieses funktioniert und ob es sich vielleicht auf Menschen übertragen ließe.

Alles, was kleiner ist und sich im Becken bewegt, wird durch Axolotl als Beute angesehen.

Schwimmt eine Beute vor das Maul der Axolotl, wird reflexartig danach geschnappt und dabei Wasser eingesogen. Sie saugen ihre Beute also ins Maul oder beißen auch ein Stück ab, um dann zu schlucken. Dabei werden häufig Sand und Kies angesogen. Zu dicke Kiesbrocken können leider zur Verstopfung und damit dem Versterben der Axolotl führen.

Die Kiemen und Haut der Axolotl sind sehr aufnahmefähig, weswegen sie extrem empfindlich gegen Giftstoffe reagieren. Erfahrene Halter erklären, dass sie selbst auf Pflanzendünger verzichten, der sich für empfindliche Wirbellose eignet.

Axolotl im Aquarium halten

Viele wünschen ein Aquarium mit verschiedenen Fischarten und einigen Wirbellosen. Mit Axolotl wird das nicht funktionieren, sie räumen einem das Aquarium leer. Deswegen gehören diese lächelnden Räuber von Anfang an in das Artenbecken. Dieses muss nicht hoch sein, es soll aber viel Grundfläche bieten und möglichst so, dass die Axolotl an den Außenseiten eine Runde drehen können. Die Bepflanzung soll also etwas vom Rand entfernt erfolgen.

Die Mindestmaße liegen für einen Axolotl bei 80 x 35 cm mit 100 Liter. Für zwei Exemplare wären 100 x 50 cm mit 160 Litern das Minimum. Alle Axolotl müssen gleichgroß sein und über Rückzugsorte verfügen. Es ist auf eine genügende Wasserfilterung und regelmäßige Wasserwechsel zu achten.

Zu hohe Temperaturen oder plötzliche Temperatursprünge belasten auch den Kreislauf der Axolotl, die eine „Betriebstemperatur“ von 15 bis 21° Celsius bevorzugen. Wird es über längere Zeit wärmer, sterben die Wasserdrachen deutlich früher. Im Gegenzug überstehen sie jedoch Kaltphasen meist unbeschadet, solange es über 2° Celsius warm bleibt, da ihr Stoffwechsel runterfährt. Ihre natürlichen Gewässer liegen bei Mexico City auf einer Höhe über 2000 Meter. Das von den Bergen kommende Wasser ist im Frühjahr ebenfalls kühler.

Axolotl - der kleine „Glücksdrachen“ der Unterwasserwelt

Die Fleischfresser vertilgen getrocknete Futtertiere wie Mehlwürmer und Garnelen oder frische Regenwürmer. Sie fressen auch anderes Lebendfutter. Wenn ihnen das Futter nicht aus eigener Kraft vor das Maul schwimmt, soll es mit einer langen Futterpinzette vor dieses gehalten werden. Adulte Axolotl, die 23 bis 28 cm erreichen, werden nur noch alle drei bis vier Tage gefüttert.

Wasserdrachen beobachten

Die kleinen Lauerjäger suchen Deckung und liegen gerne im Schatten. Die Kiemenäste ragen empor und alles wird beobachtet. Ab und an bewegen sich die Axolotl im Aquarium oder drehen eine Runde. Es handelt sich also um beeindruckende Tiere zur Beobachtung. Nicht nur das, der Besuch wird beeindruckt vor dem Aquarium stehen und sich für die friedlich wirkenden Lauerjäger begeistern.

Robert Brungert zum Thema Axolotl

Quellen:
https://axolotl-haltung.de/   

https://www.aquarium-ratgeber.com/