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Wasseragamen: Kleine grüne Drachen

Bei einem Besuch im Zoofachhandel mit Lebendtierabteilung sind sie immer häufiger anzutreffen: grüne Wasseragamen, auch grüne Wasserdrachen genannt. Und tatsächlich haben die Echsen mit den wachen Augen, dem Rückenkamm und den kegelförmigen Schuppen am Unterkiefer etwas Urzeitliches an sich.

Expertentipp von Münchner Fressnapf-Mitarbeitern

Die grünen Wasseragamen stammen aus der sogenannten „Alten Welt" - also von den Kontinenten, die vor der Entdeckung Amerikas schon bekannt waren. Ihr ursprünglicher Lebensraum ist der tropische Tieflandregenwald in Südostasien. In freier Natur suchen sie immer die Nähe von Gewässern, in die sie bei drohender Gefahr schnell abtauchen. Tagsüber sind sie wach und tanken auf einem Ast sitzend Sonne.

Wasseragame auf einem Ast

Worauf kommt es bei der Haltung und Pflege dieser Regenwaldbewohner an?

Die grünen Wasserdrachen lieben es also warm und feucht. Sie machen keine Winterruhe, da die Temperaturen in ihrer Heimat über das Jahr hinweg relativ konstant bleiben. Sie brauchen eine Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius, nachts abgesenkt um 5 bis 7 Grad Celsius, und eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent. Diese erreichen Sie mit einem Nebelsprüher oder einer Beregnungsanlage. Nachts muss die Luftfeuchtigkeit auf 95 Prozent erhöht werden.

Ein Muss ist das große beheizte Wasserbecken für den kleinen Drachen. Idealerweise ist daran ein Wasserfall gekoppelt. Das erhöht noch einmal die Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung sowie Wärmelampen sind ebenfalls sehr wichtig. Zum Aufwärmen brauchen die Tiere, die ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anpassen, Sonnenspots. Zusätzlich muss für die nötige UV-B und UV-A-Strahlung gesorgt werden.

Wasseragamen leben in der Natur in kleinen Gruppen zusammen. In Gefangenschaft empfiehlt es sich, ein Männchen mit zwei bis drei Weibchen zu halten. Männchen untereinander vertragen sich nicht.
Die Echsen werden inklusive Schwanz bis zu 100 Zentimeter lang, wobei die Kopf-Rumpf-Länge nur etwa ein Drittel ausmacht. Weibchen sind kleiner und viel leichter als Männchen. Doch wegen ihrer Körperlänge brauchen die Agamen ein sehr großes Terrarium oder Aquaterrarium.

Für eine Gruppe von zwei bis drei ausgewachsene Tieren benötigen Sie eine Behausung von mindestens 2 x 1 x 2 Metern (L x B x H). Ein Regenwaldterrarium sollte üppig mit echten, ungiftigen oder unechten Pflanzen ausgestattet sein.
Zum Klettern, Ausruhen und Wärme tanken brauchen Agamen dicke, waagerecht angeordnete Äste.
Die Seitenteile und die Rückwand des Terrariums sollten verklebt sein und das Terrarium so strukturiert, dass die sehr stressempfindlichen Tiere in den hinteren Teil flüchten können Als Einstreu eignet sich ein Torf-Erde-Gemisch, aber auch Späne, Kork oder Sand sind möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Streu bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht schimmelt.

Wasseragamen sind Insektenfresser. Lebende Insekten wie Heimchen, Grillen, Schaben und Heuschrecken sowie gelegentlich Zophobas und Mehlwürmer, aber auch kleine Fische oder Obst können verfüttert werden.

Für eine ausreichende Nährstoffzufuhr bestäuben Agamen-Halter die Futtertiere vorher mit einem Vitaminpräparat. Wichtig für die Gesundheit der Tiere ist, dass sie nicht überfüttert werden. Die grünen Wasserdrachen werden bis zu 20 Jahre alt. Ein- bis zweimal im Jahr sollten Sie mit ihnen zur Kontrolle zu einem Tierarzt, der Reptilien behandelt. Denn Krankheiten merken Sie den Tieren meist nicht an.

Quelle: Fressnapf Gruppe München