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Inkontinenz bei Hund und Katze - ein „anrüchiges" Problem

Die Unannehmlichkeit der Inkontinenz bei Hund, Katze oder Meerschweinchen kennen viele Tierhalter. Es tröpfelt beim Liegen, der Schlafplatz riecht streng: Harninkontinenz gibt es auch im Tierleben, insbesondere bei älteren Hunden. Doch wann kann Inkontinenz noch auftreten kann und wie geht der Tierbesitzer am besten damit um?

Harninkontinenz ist keine Frage der Erziehung, sondern eine ernstzunehmende Beeinträchtigung. Haustiere, die normalerweise stubenrein sind, fühlen sich selbst unwohl, wenn sie das Urinieren unkontrolliert geschieht. Ruheplätze, Teppiche oder Käfige sind feucht und entwickeln einen beißenden, störenden Geruch – vom Tier selbst einmal ganz abgesehen. Es erwächst also schnell ein hygienisches Problem daraus.

Woran erkennt man Inkontinenz beim Haustier?

Relativ leicht erkennt man es bei Hund oder Katze, denn beide geben ihren Urin in der Regel kontrolliert ab. Bei Inkontinenz verlieren sie den Urin tropfenweise. Das kann gleich nach dem Gassigehen passieren, häufig aber auch beim Liegen oder Sitzen. Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen können ebenso betroffen sein. Wenn Beinchen, Bauch oder Po dauernd feucht sind, ist Inkontinenz sehr wahrscheinlich.

Ursache der Inkontinenz klärt der Tierarzt

Wenn eine solche Veränderung beim Haustier auffällt, sollte man so schnell wie möglich zum Tierarzt gehen. Denn die Ursache der Inkontinenz muss auf jeden Fall abgeklärt werden: Am häufigsten sind Probleme mit dem Schließmuskel, aber es kann auch die Blasenmuskulatur oder das Nervensystem sein. Bei Erkrankungen der Niere, bei Harnsteinen oder Grieß, Infektionen oder Tumoren ist Inkontinenz eines der möglichen Symptome. Wenn das Haustier noch jung ist, kommen auch Spätfolgen von Unfällen oder Verletzungen in Frage. Eine Schließmuskelschwäche bei Hündinnen ist z. B. oft auf eine Kastration zurückzuführen.

Um der Ursache auf den Grund zu kommen, wird der Tierarzt verschiedene Tests anordnen. Danach wird feststehen, ob Medikamente, die man dem Tier unter Umständen ein Leben lang geben muss, eingesetzt werden oder ob eine Ernährungsumstellung oder manchmal auch eine Operation helfen kann.

Manchmal muss man einfach damit leben

Gerade bei Tier-Senioren sind die medizinischen Möglichkeiten begrenzt. Doch es gibt mittlerweile verschiedenen Produkte im Fachhandel, mit denen man sich selbst und dem Hund oder der Katze das Leben mit der „Undichtigkeit" erleichtern kann. Spezielle Inkontinenz-Decken und -Matten fangen den Urin auf, trocknen schnell und sind waschbar. Daneben gibt es auch spezielle Windeln oder Hosen für Vierbeiner.

Auch wenn es mehr Zeit und Aufwand kostet, man muss versuchen, es dem Haustier so bequem wie möglich zu machen. Das wichtigste ist dabei die Sauberkeit und Trockenheit des Liegeplatzes, gegen den Geruch helfen auch tierverträgliche Raumerfrischer.

Ganz wichtig ist es auch, das Tier nicht zu bestrafen oder zu schimpfen und es wegen seines „anrüchigen" Problems nicht aus der familiären Gemeinschaft auszuschließen!

Mops mit Windel

Expertentipp von Fressnapf Tiernahrungs GmbH

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