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Übergewicht beim Hund: Speck weg durch „Fett weglassen"?

Expertentipp der Tierheilpraktikerin und Tierernährungsberaterin Heidi Herrmann und 20% Rabatt für ein Webinar.
Bekommen Hunde mehr Energie als sie benötigen, wird diese Energie aus Fett, Protein und Kohlenhydraten in Depotfett umgewandelt und im Körper eingelagert. Wissen wir alle: zu viel essen, zu wenig bewegen - macht dick.

Von Hundebesitzern höre ich oft die Frage: Mein Hund ist zu dick. Kann ich zur Verringerung des Körperfetts einfach das Fett in der Nahrung weglassen? Meine Antwort dazu ist ein klares N E I N ! Denn Fett spielt bei der Tiernahrung eine wichtige Rolle.

Sehr dicker Dackel

Nicht nur bei Zweibeinern setzen üppige Mahlzeiten an, auch die Vierbeiner haben Gewichtsprobleme, wenn sie das eine oder andere Häppchen zu viel abgekriegt haben. Eigentlich ist alles ja nur eine Sache der Energiebilanz: Übergewicht entsteht, wenn die Energiezufuhr größer ist als der Energieverbrauch. Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett liefern diese Energie – aber die fettarme oder sogar fettfreie Ernährung bei Hund und Katze ist nicht zu empfehlen. WARUM?

Heidi Herrmann mit dickem Hund und dicker Katze

Fett ist ein wichtiger Nährstoff in der Ernährung

Fett liefert für unsere Vierbeiner die am leichtesten zu nutzende Energie. Energie wird aber nicht nur zu Bewegungsleistungen benötigt, sondern auch für die ständige Einsatzbereitschaft der Organe. Energie lässt das Herz schlagen und wird z.B. auch beim Atmen und Verdauen benötigt. Hund und Katze können als Fleisch- bzw. Beutetierfresser Fett besser in Energie umwandeln als Kohlenhydrate. Wenn man Kohlenhydrate nicht vorbehandelt, also z.B. nicht kocht, püriert oder mahlt, sind sie für einen Nicht-Pflanzenfresser sogar unverdaulich.

Doch das ist immer noch nicht alles, wozu Fett wichtig ist. Fett ist Bestandteil jeder Zellmembran und damit beteiligt beim Wachstum, bei Heilungsprozessen und bei Augen- und Nerventätigkeit. Zur Versorgung mit allen notwendigen Fettsäuren ist eine Mindestmenge von 5 % der Futterration unerlässlich.

Gute Öle sind wichtig

Wenn die Fettsäuren beim Futter fehlen, wird dies sogar sichtbar durch stumpfes, raues Fell und dauerndes Haaren und durch stinkende Ohrentzündungen auch riechbar. Ich empfehle in solchen Fällen, nach einer Rationsüberprüfung, den Wechsel des tierischen Fetts und die Verwendung von Geflügel- oder Fettfisch oder die zusätzliche Gabe von Ölen.

Für die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kommt Fettfisch, Lachsöl oder Krillöl in Frage. Zur Deckung des Linolsäure-Bedarfs (Omega 6) können Geflügelfett oder Pflanzenöle eingesetzt werden, z.B Distelöl. Es gibt aber auch die verschiedensten Kombinationen der Öle unter Verwendung von Hanf,- Nachtkerzen-, Borretsch-Öl etc. Entweder lässt man sich im Rahmen einer Ernährungsberatung informieren, was ganz individuell die beste Versorgung wäre oder man wechselt zwischen den Ölen. PAHEMA, Partnerin des Tierportals, bietet z.B. solch ein Set an Ölen an: www.pahema.com/basics/ole-essig/oel-set-plus.html
Bei der Verwendung von ungesättigten Fettsäuren aus Ölen steigt der Bedarf an Vitamin E und muss daher erhöht werden. In vielen Ölen ist dies bereits berücksichtigt.

Die Fettmengen in Kapseln sind natürlich viel geringer, so dass Sie der Flasche den Vorzug geben sollten. Verweigert der Hund allerdings sein Futter, ist diese Alternative durchaus berechtigt. Mein Tipp: Bewahren Sie die Flaschen kühl und trocken auf, so bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe am längsten erhalten.

Eigelb - klein, aber wertvoll

Das Eigelb enthält ein besonders günstiges Fettsäurenverhältnis, gepaart mit dem Gehalt von einem breiten Spektrum Spurenelementen und allen Vitaminen. Damit stehen auch Zink und Biotin für ein schönes Haar und feste Krallen zur Verfügung.

Trennen Sie das Eiweiß ab und lassen Sie dies stocken, es soll durch Erhitzen weiß werden, roh bringt es keine Vorteile.

Rindertalg gegen unangenehme Düfte

Wenn Ihr Hund oft Blähungen hat, leidet nicht nur er darunter, sondern wegen der unschönen Düfte, oft die ganze Familie. In diesem Fall empfehle ich als kurzfristige Maßnahme, zum Futter ein esslöffelgroßes Stück Rindertalg zu geben. Damit werden die dafür verantwortlichen Bakterien im Dickdarm beruhigt – und auch das Familienklima. Da die Blähungen aber durch schlecht verdauliches Eiweiß hervorgerufen werden, ist es langfristig ratsam, einen Futterwechsel ins Auge zu fassen. Dabei kann Ihnen ein Tierernährungsberater helfen!

Am Trockenfutter sparen

Bei übergewichtigen Hunden sollte man also nicht in erster Linie an Fett sparen. Verzichten Sie lieber einfach mal auf Kalorien durch Getrocknetes! Ersetzen Sie z.B. das Trockenfutter durch Nassfutter, geben Sie Ihrem Vierbeiner anstatt Keksen ein Stück Apfel und anstatt Ochsenziemer rohe Karotten.

 Zum Schluss sei nochmal gesagt: Hungern muss nicht sein! Und auch von der FdH – Methode (Friss die Hälfte) sollten Sie Abstand nehmen.

Doch wie kann man dem tierischen Übergewicht sonst noch "zu Leibe rücken"?
In meinem Artikel Übergewicht bei Hund oder Katze: So geht der Speck weg! finden Sie Tipps zur Gewichtsabnahme von Hund und Katze.

Webinar: Wege aus dem Übergewicht

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie auch in meinem Webinar am 2. April 2024 von 19.30 bis 21 Uhr: Wege aus dem Übergewicht
Alle Kurse, bzw. Videos finden sie in meiner Akademie unter www.edudip.com/academy/Heidi.Herrmann

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Heidi Herrmann mit ihren zwei HundenIhre Heidi Herrmann
Tierheilpraktikerin, Tierernährungsberaterin und Ausbilderin zum Tierernährungsberater

www.tierernaehrungsberater.de