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Zahngesundheit bei Katze, Hund und Pferd

Zahnstein, Karies, Zahnfrakturen, aber auch Fehlstellungen des Gebisses bei Tieren sind häufig die Ursache von Tierarztbesuchen. Hunde, Katzen, Pferde und Kleintiere können dadurch große Schmerzen und als Langzeitfolgen Organerkrankungen erleiden. Wie kann man vorbeugen?

Regelmäßige Zahnkontrolle ist wichtig

Schlechtes Fressen, Gewichtsabnahme, Sabbern und ein unangenehmer Maulgeruch deuten auf Probleme hin. Zahngesundheit bedeutet Organgesundheit, auch bei Tieren.
Gewöhnen Sie Ihren Welpen oder Ihr Fohlen frühzeitig an die Begutachtung des Mauls und der Zähn!
Beginnen Sie spielerisch das Maul Ihres Tieres mit Ihren Fingern zu berühren!
Lassen Sie sich dieses Vorgehen am besten von einem Tierarzt, Trainer oder Therapeuten zeigen!
Ist das Tier daran gewöhnt, können Sie später ohne Probleme selbst einen Blick ins Maul werfen. So haben Sie eine gewisse Kontrolle, wenn sich ein Fremdkörper im Maul verfangen hat, es Probleme beim Zahnwechsel gibt oder durch Fehlstellungen das Kauen nur eingeschränkt möglich ist. Trotzdem sollte ein Tierarzt oder Zahnspezialist regelmäßig die Zähne kontrollieren. Denken wir an uns, auch da ist der jährliche Zahnarztbesuch obligatorisch.

Zahnkontrolle beim Hund

Nachschiebende Zähne beim Pferd, Kaninchen oder Meerschweinchen

Wer viel strukturhaltige Pflanzen zu sich nimmt, nutzt seine Zähne schnell ab und braucht daher Nachschub. Pflanzenfresser verfügen über sehr lange Zähne, die pro Jahr einige Millimeter aus dem Kieferknochen nachschieben können. Fehlt die strukturreiche Nahrung, gibt es eine Fehlstellung oder fehlende Zähne, kann sich dies allerdings sehr nachteilig auswirken. Ein Kauen wird manchmal völlig unmöglich und das Tier würde verhungern. Hier hilft nur ein regelmäßiges Eingreifen und Korrektur durch einen auf Zahngesundheit spezialisierten Therapeuten.

Zahnkontrolle Pferd

Was ist Zahnstein und wie bildet er sich?

Zahnstein bildet sich aus den Mineralien des Speichels, welche auf Plaque (Zahnbelag) haften und dort eintrocknen. Speichel wird in den Speicheldrüsen aus dem Blut gefiltert. Die roten Blutkörperchen bleiben in den Blutgefäßen zurück, die im Blut enthaltenen Mineralien sind aber Bestandteil des Speichels.

Was tun gegen Zahnstein bei Hund und Katze?

Wölfe reinigen sich mit jeder Mahlzeit selbst die Zähne. Um an das Fleisch zu gelangen, müssen sie die äußere Hülle des Beutetiers zerreißen, sprich sich durch das Fell, die Haut und die Sehnen arbeiten.

Eine Alternative wäre für unser Haustier das Spielen mit einer Wolldecke oder Frotteehandtüchern. Beißt der Hund /die Katze spielerisch dort hinein und zerrt und reißt (ohne es zu fressen!), findet auch eine Zahnreinigung statt. Unbeaufsichtigt dürfen wir unser Tier dies aber nicht tun lassen.

Putzen wir den Zahnbelag nach dem Fressen gleich weg, können sich keine Mineralien daran ansetzen und verhärten. Dies wäre natürlich auch eine Möglichkeit der Verhinderung von Zahnstein.

Katze mit Zahnstein

Hilft Knochenfütterung bei Zahnstein?

Sand- oder Griesknochen sind ebenfalls ein sehr wirksames Zahnputzmittel. Leider können nur noch wenige Hunde mit Knochen umgehen. Für Hunde, die schlingen, stark zubeißen (Gefahr von Zahnfrakturen), sich den Knochen nicht mehr wegnehmen lassen oder für ältere Tiere, ist dies nicht geeignet (Verstopfungsgefahr).

Hund mit Knochen

Mineralienveränderungen im Blut und damit im Speichel führen zum Erweichen von Zahnstein. So erlebt man häufig nach Futterumstellungen, dass der Zahnbefund vorerst besser wird. Nahrungsergänzungen könnten dazu gezielt eingesetzt werden, müssten aber in die Ration einberechnet sein.

In Trockenfutter werden mineralische Salze zugesetzt, welche das Speichel-Calcium binden, sodass dieses für die Zahnsteinentstehung nicht mehr zur Verfügung steht. Wir lesen das häufig unter den Zusatzstoffen: Polyphosphate, Zinksulfate etc.

Zahnstein und Bakterien

Der Zahnstein allein ist nicht das Problem, sondern die darunter befindlichen Bakterien. Sie verursachen Entzündungen, können zum Verlust von Zähnen führen und vor allem können sich diese Bakterien beim Erreichen der Blutgefäße im gesamten Körper verteilen. So kann es nach Jahren zu Herz-, Leber-, Nieren- oder sonstigen Erkrankungen kommen.

professionelle Zahnreinigung beim Hund

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Nutzen Sie Ihre jährliche Vorstellung beim Tierarzt, um auch die Zähne kontrollieren zu lassen! Planen Sie den Besuch eines Pferde-Dentisten in Ihrem Stall ein! Trotz aller guten vorbeugenden Maßnahmen und bester Fütterung sind Sie so auf der sicheren Seite. Manchmal muss dann zu einer Kurznarkose gegriffen werden, um eine professionelle Zahnpflege durchzuführen. Sie verhindern damit aber viel Schlimmeres.

Heidi Herrmann