Wenn der Hund ständig den Kopf schief hält, den Kopf auffallend oft schüttelt oder sich gar permanent an den Ohren kratzt, dann kann das ein Hinweis auf eine Ohrenentzündung sein. Wird eine Ohrenentzündung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie ernsthafte Folgen nach sich ziehen.
Hundehalter sollten daher wissen, welche Ursachen die Krankheit bedingen und wie sie erkannt wird.
Welche Anzeichen sprechen für eine Ohrenentzündung?
Im Anfangsstadium verspüren Hunde einen starken Juckreiz. Permanentes Kopfschütteln sowie unaufhörliches Kratzen und Reiben an den Ohren verschaffen dem Hund dann zunächst Erleichterung. Dies führt jedoch zu einer starken mechanischen Reizung des Ohres, sodass später die Berührung am Ohr für den Hund schmerzhaft sein kann.
Ohrmuschel und Gehörgang sind oft stark gerötet oder geschwollen. Es können sich Schuppen in der Ohrmuschel bilden. Die Menge an Ohrenschmalz nimmt zu. Häufig ist dieser dunkelbraun bis gelblich verfärbt und lässt das Ohr schmutzig aussehen.
Im späteren Verlauf sondert das Ohr auch einen unangenehmen Geruch ab und der Hund leidet unter Gleichgewichtsstörungen, Desorientierung oder Schwerhörigkeit. Er fühlt sich sichtlich unwohl und zieht sich zurück.
Worin liegen mögliche Ursachen der Ohrenentzündung?
Bei der Ohrenentzündung − auch Otitis externa − handelt es sich um eine Entzündung des äußeren Gehörgangs als Symptom einer anderen Erkrankung. In vielen Fällen sind Bakterien und Hefepilze der Auslöser. Hunderassen mit Schlappohren sind häufiger davon betroffen. Denn die Hängeohren schließen das Ohr ab und begünstigen so ein feucht-warmes Klima, in dem sich Bakterien besonders gut und schnell vermehren können. Andere Ursachen sind Verletzungen oder Fremdkörper (zum Beispiel Grashalme, Haare oder Insekten) im Ohr, Milben oder allergische Reaktionen.
Behandlung und Vorsorge:
Rechtzeitig erkannt lässt sich eine Ohrenentzündung gut behandeln.
Der Tierarzt spült die Ohren mit einer antiseptischen Lösung und befreit sie von Sekreten und Ohrenschmalz. Eine Antibiotikasalbe unterstützt den Heilungsprozess. Zur weiteren Behandlung dienen Ohrensalben oder -tropfen vom Tierarzt. Beachten Sie dabei aber auf jeden Fall immer die Packungsbeilage.
Reinigen Sie die Ohrmuschel vor der Behandlung vorsichtig mit einer speziellen Ohrenreinigungslotion. Geeignete Lotionen sind im Fachhandel und auch in einigen Versandapotheken erhältlich. Bitte benutzen Sie zur Reinigung jedoch niemals ein herkömmliches Wattestäbchen, da bei plötzlichen ruckartigen Bewegungen des Tieres der empfindliche Gehörgang verletzt werden kann. Stattdessen eignen sich ein einfacher Wattebausch oder auch Produkte mit speziellen biegsamen Aufsätzen. Anschließend heben Sie das Ohr Ihres Vierbeiners an und geben das Medikament direkt in den Gehörgang. Danach massieren Sie den Bereich um das Ohr. Zur Vorsorge untersuchen Sie regelmäßig die Hundeohren auf Auffälligkeiten.
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