Von einer gelenkschonenden Bewegungstherapie an einem Unterwasserlaufband (Aquajogging) profitieren nicht nur kranke Hunde. Hydrotherapie baut schonend Muskeln auf, wird vom Hund als Wellness empfunden und führt zu einer verbesserten Fitness und Gesundheit.
Artikel von unserer Partnerin Katrin Berghoff von Equivel - Tierphysiotherapie. Weitere Infos zu Katrin Berghoff HIER
Wann das Unterwasserlaufband eingesetzt werden kann
Jeder hat schon mal davon gehört, aber so wirklich wissen die wenigsten Hundebesitzer über die zahlreichen Möglichkeiten des Aquatrainers Bescheid.
Generell gibt es unterschiedliche Zwecke, bei dem der Aquatrainer seinen Einsatz findet, wie z.B.
• Rehabilitation nach OP´s (Kreuzbandruptur, Patellaluxation)
• degenerative Skeletterkrankungen (Arthrosen, Spondylosen, …)
• Konditionstraining
• Übergewicht
• Gezieltes Muskeltraining
• Neurologische Erkrankungen (Lähmungen, Bandscheibenvorfälle, ...)
Neben den typischen zivilisationsbedingten Problemen wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Abnutzungserscheinungen durch Alter oder Verletzungen, erleiden manche Rassen manchmal schon aufgrund ihres angeborenen Körperbaus Schmerzen bei der Fortbewegung.
Was Sie zum Training am Unterwasserlaufband wissen sollten
Der Aquatrainer ist ein spezielles Wasserbecken mit integriertem Laufband, welches sich prinzipiell für jedes Alter und jede Rasse bzw. Größe des Hundes eignet.
So wirkt das Aquatraining beim Hund
Jeder kennt es selbst, dass man sich im Wasser leichter fühlt, die Bewegungen schmerzfreier sind, aber es trotzdem anstrengend ist gegen den Wasserwiderstand zu laufen. Aber genau diese Eigenschaften nutzen wir, um unsere Hunde gezielt zu bewegen. Somit wird die Muskulatur auf gelenkschonende Weise trainiert und ein physiologisches Gangbild erarbeitet, welches Fehlhaltungen vermeidet. Der Hund kann sich schmerzfrei im Wasser bewegen und verliert noch das ein oder andere überflüssige Kilo!
Die durchdachte Temperaturregelung führt bei warmem Wasser zu entspannter Atmung und Muskulatur. Kühles Wasser wirkt einer Überhitzung entgegen.
Individuelle Eingewöhnungsphase
Damit auch Ihr Hund Spaß an seiner neuen Aufgabe hat, wird er langsam an das Unterwasserlaufband gewöhnt. Ob er zuerst das trockene Laufband testet oder schon wie ein „alter Hase“ direkt ins Wasser darf, hängt vom jeweiligen Hund ab und kann aber auch schon mal 2-3 Einheiten dauern. Dann kann das eigentliche Training starten und Ihr Hund beginnt anfangs mit einigen Minuten, welche dann bis zu dreißig Minuten Laufzeit gesteigert werden.
Wie oft muss mein Hund behandelt werden?
Um einen positiven Trainingseffekt zu erzielen, sollte Ihr Hund ein bis zweimal pro Woche das Training auf dem Unterwasserlaufband nutzen. Entscheidend ist aber der Gesundheitszustand bzw. das Krankheitsbild des Tieres. Wie viele Einheiten und welche Kosten somit auf den Tierbesitzer zukommen, kann der jeweilige Therapeut abschätzen und mit ihnen besprechen.
Das Unterwasserlaufband dient dem gesunden Tier als Fitnesstrainer und dem erkrankten Tier ermöglicht es häufig, den Einsatz von Medikamenten und die Notwendigkeit von chirurgischen Eingriffen zu reduzieren. Sollte eine Operation unumgänglich sein, lässt sich die Reha-Phase im Normalfall verkürzen.
Egal, aus welchen Gründen Sie Ihrem Vierbeiner das Unterwasserlaufband „gönnen“ wollen, es trägt bei zu einem aktiven und gesünderen Leben.
Katrin Berghoff - Tierphysiotherapeutin/Dozentin für TRIADE-Tierphysioschule https://equivel-pferdephysio.de