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Der Osterhase ist kein Kaninchen!

Kaninchen und Feldhase sind nur weitläufig verwandt und recht einfach zu unterscheiden. Die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt die Unterschiede.

„Wer sich Abbildungen unseres Osterhasen genau anschaut und ihn mit seinem lebenden Vorbild vergleicht, erkennt sofort: der Osterhase ist ein Feldhase und kein Kaninchen!“, sagt Andreas Kinser, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn Feldhasen sind viel größer und schwerer als Kaninchen. Ausgewachsene Exemplare wiegen bis zu fünf Kilo – ein Kaninchen bringt durchschnittlich nur 1,5 Kilo auf die Waage.
Die langen Löffel fallen beim Hasen sofort auf, Kaninchen müssen mit wesentlich kürzeren Ohren leben. Feldhasen haben obendrein lange Hinterbeine und sind damit über lange Strecken sehr gute Sprinter, Kaninchen flitzen dagegen mit ihren wesentlich kürzeren Beinen möglichst schnell ins Gebüsch.

Feldhase im Acker

Hasenjunge sind nach der Geburt startbereit

Von Geburt an sind die Unterschiede zwischen Feldhase (Lepus europaeus) und Kaninchen (Oryctogalus cuninculus) unübersehbar. Kaninchen kommen nackt und blind in einer Erdhöhle auf die Welt. Der Hasennachwuchs wird hingegen oberirdisch geboren und hat schon bei der Geburt ein Fell. Hasenjunge können sofort sehen und laufen. „Feldhasen sind Einzelgänger, Kaninchen hingegen lieben das Leben in Kolonien“, sagt Andreas Kinser.

Feldhase ist sportlich

Der Feldhase ist der Spitzensportler auf dem Acker! Er kann drei Meter weit und zwei Meter hoch springen. Berühmt sind seine abrupten Richtungswechsel: Er schlägt einen Haken und verwirrt so seine Verfolger. Wegen seiner langen Hinterbeine erreicht der Feldhase Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Kaninchen hingegen suchen bei Gefahr nach Möglichkeit sofort ein Versteck auf – ihr gedrungener Körper eignet sich auf der Flucht nicht für lange Laufstrecken.

Für die Tradition mit den Eiern gibt es mehrere Erklärungen. Eine Geschichte besagt, dass im Mittelalter an Gründonnerstag alle Schulden beglichen werden mussten – die Zahlung konnte auch in Eiern und Hasen erfolgen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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