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Neue Botox-Testmethode könnte Tierversuche massiv reduzieren

VIER PFOTEN freut sich über eine neue alternative Testmethode zu Tierversuchen! Der Botox-Hersteller Allergan hat eine auf Zellkulturen basierende in vitro-Methode entwickelt. Die US Food and Drug Administration (FDA) hat sie bereits freigegeben.

30.06.11 - Die Firma Allergan, deren deutsche Geschäftsstelle in Ettlingen bei Karlsruhe liegt, schätzt, dass die Methode in den nächsten drei Jahren den Verbrauch von für Botox getestete Tiere um 95 Prozent reduzieren könnte. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Methode weltweit zugelassen und auch genutzt wird.  Jedes Jahr sterben weltweit 600.000 Mäuse für Botox-Tests. Die Versuche lösen Krämpfe und Erbrechen aus, bringen Lähmungen mit sich und führen zum Tod.

Obwohl Botox vor allem als Mittel gegen Falten bekannt ist, zählt es nicht zu den Kosmetika, sondern zu den Medizinprodukten, da es auch in der Medizin verwendet wird. Daher greifen bei Botox die Gesetze gegen Tierversuche für Kosmetika nicht.

Die übliche Testmethode von Botox ist der LD50 Test, der die tödliche Dosis eines Stoffes misst. Bei diesem äußerst grausamen Verfahren wird ermittelt, wie hoch die Dosis sein muss, damit 50 Prozent der Versuchstiere sterben. Mehrere Hundert Tiere, meistens Mäuse, werden verwendet, um eine einzige Produktionseinheit von Botox zu testen. Jede einzelne Charge wird neu getestet.

Neben dem LD50 Test wird Botox auch in die Gesichtsmuskeln von Ratten gespritzt.

Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN Deutschland, freut sich sehr über die Entwicklung und Freigabe der alternativen Testmethode in den USA. "Mit der neuen Methode wird Tausenden Tieren Leid und Tod erspart. Gerade der LD50 ist einer der grausamsten und sinnlosesten Tests überhaupt."

VIER PFOTEN fordert die zuständigen Behörden aller Länder auf, mit der US Food and Drug Administration mitzuziehen und die Freigabe der neuen Testmethode in die Wege zu leiten. "Das Ziel muss sein, Tierversuche für Botox weltweit abzuschaffen und damit immenses Tierleid zu verhindern", sagt Stephany.

Quelle: VIER PFOTEN  e.V.