Nicht nur die Sonne lachte an diesem wunderschönen Herbsttag, als das kleine Elefantenbaby zum ersten Mal mit seiner Mutter ins Freie durfte. Auch alle Besucher freuten sich und die vielen Reporter, die für die besten Plätze schon eine halbe Stunde vor Türöffnung ihre Positionen bezogen hatten. Es geht einem einfach das Herz auf bei so einem Wonneproppen - von gut 90kg.
08.11.2011 - Nach 21 Monaten Tragezeit hatte die 22-jährige Panang das Elefantenbaby am 28. Oktober 2011 bei einer Blitzgeburt zur Welt gebracht. Die ersten 10 Tage verbrachten Mutter und Kind zur Eingewöhnung im Elefantenstall und da alles bestens lief, war heute der große Tag für die beiden. Der Tierpark meldete: Vorhang auf für den Elefantennachwuchs!
Panang, die sich als sehr fürsorgliche Mutter entpuppt hat, musste gut aufpassen, denn das Kleine bewegte sich ständig zwischen ihren riesigen Beinen. Ganz nah bei der Mama, so schien sich das Kleine doch am wohlsten zu fühlen.
Anfangs löste es sich auch kaum von Mamas Milchbar, doch nachdem der Hunger gestillt war, entdeckte es auf leicht wackeligen Beinen sogar schon ein bisschen die Welt. Was passiert, wenn ich über diesen Baumstamm klettere? Und was kann ich eigentlich mit meinem Rüssel alles anstellen? Das war es wohl, was dem Elefantennachwuchs dabei so durch den Kopf ging. Der ganze Presserummel am anderen Ende des Grabens schien die Kleine jedenfalls nicht zu beeindrucken. |
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Die Hellabrunner Elefantenherde Im Tierpark leben insgesamt fünf Elefanten-Damen und Elefantenbaby Ludwig. Der Vater der Elefantenbabys, Gajendra, ist aufgrund von umfangreichen Renovierungsarbeiten am Hellabrunner Elefantenhaus vorübergehend im Leipziger Zoo untergebracht und kehrt erst nach Abschluss der Arbeiten wieder nach München zurück. |
Im Nebengehege war auch der Rest der Herde bei ihrem Morgenspaziergang. Noch werden sie mit dem neuen Mutter-Kind-Duo nicht zusammen gelassen, aber am Zaun kamen sie sich schon richtig nah und konnten sie begrüßen. Im Vergleich zum neuen Baby kommt einem der 6 Monate alte Ludwig recht groß vor. Er ist aber auch schon 150 kg schwerer als das zierliche Elefantenmädchen. „Spätestens kommendes Frühjahr werden die beiden Youngsters bestimmt miteinander umhertollen und viel Spaß haben. Das Spielen entdeckt die Kleine schon jetzt. Wir kitzeln sie und spielen Fangen", erzählt Andi Fries, Leiter des Elefanten-Reviers in Hellabrunn. In der nächsten Zeit werden die Elefanten aber nur bei schönem Wetter von 13.30 bis 14.00 Uhr in der Außenanlage zu sehen sein. Kälte und Nässe sind nicht gut für die Dickhäuter und für Jungtiere schon gar nicht. Da das Elefantenhaus saniert wird und der Ersatzbau nicht für Besucher zugänglich ist, ist das die einzige Möglichkeit, den Nachwuchs zu sehen. Die Tierpark-Leitung bittet um das Verständnis der Besucher. |
Eine großes Rätsel umgibt das Elefantenbaby noch: Wie wird es heißen? Man hört immer wieder den von der TZ vorgeschlagenen Name „Lola". Nach einer alten Tierparkregelung müssen alle Tierkinder-Namen eines Jahrgangs mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen und im Jahr 2011 sind wir beim „L" –Jahr. Obwohl Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem Gefallen an dem Namen Lola findet, erklärte er, dass die Namensgebung Sache des Paten ist und einen solchen gibt es bisher noch nicht.
Aber wie auch immer das Elefantenkind heißen wird, die Münchner freuen sich darüber und werden es spätestens nach dem ersten Besuch ins Herz schließen!
Ursula Makrewitz