Kontakt

Bangen um Elefantenbaby Lola

Der Tierpark Hellabrunn meldet nach tagelangen intensiven Untersuchungen, dass aufgrund eines angeborenen Herzdefektes ein Blutgerinnsel im rechten Herzvorhof entstanden ist. Diese lebensgefährliche Erkrankung ist sehr komplex und es gibt keinerlei Erfahrungswerte. Eine mögliche Therapie wird nun abgeklärt und die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs.
Liebe Münchner, haltet die Daumen!

19.01.12 - Voller Sorge meldet der Tierpark Hellabrunn, dass nach wochenlangen Untersuchungen, die von Spezialisten aus den Gebieten Tiermedizin, Tier- und Humankardiologie sowie Herzchirurgie durchgeführt wurden, eine traurige Diagnose feststeht: Das am 28. Oktober 2011 geborene Hellabrunner Elefantenmädchen Lola hat einen angeborenen Herzfehler.

Es begann Weihnachten, als das Elefantenbaby wegen einer Erkältung behandelt wurde. Wegen der Krankheitssymptome, ähnlich einer Lungenentzündung, wurden Antibiotika eingesetzt, aber es trat keine Besserung ein. Die zierliche Lola blieb sehr kurzatmig, wirkte müde und unvital.

Mit Hilfe der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wurden am 13. Januar weitere Untersuchungen durchgeführt und die Lunge geröntgt, aber eine eindeutige Diagnose konnte nicht gestellt werden. Die kleine Lola wirkt matt und trinkt mittlerweile nur noch Wasser und kaum noch Muttermilch. Elefantenmutter Panang (22) wird deshalb gemolken und Lola die Milch aus dem Messbecher gefüttert .

 Nach der Feststellung atypischer Herzgeräusche wurden am 17. und 18. Januar Ultraschalluntersuchungen an Lolas Herz durchgeführt. Zu den drei Hellabrunner Tierärzten wurden zusätzlich auch Spezialisten aus der Tiermedizinischen Fakultät der LMU und Humanmediziner aus den Bereichen Kardiologie und Herzchirurgie der Universitätsklinik Großhadern hinzugezogen. Die gestrige Untersuchung bestätigte leider den Verdacht: Aufgrund eines angeborenen Herzdefektes ist ein Blutgerinnsel im rechten Herzvorhof entstanden. Da diese lebensgefährliche Erkrankung sehr komplex und bei Elefanten bisher nicht dokumentiert und behandelt wurde, stehen weitere Untersuchungen an, um eine mögliche Therapie abzuklären. Beim Menschen würde ein chirurgischer Eingriff erfolgen, eine Therapie bei einem Elefanten ist bisher nicht bekannt.

LolaDie kleine Lola, noch fit und munter, bei ihrem ersten Ausgang am 8. November 11

 „Wir haben Lola so sehr in unsere Herzen geschlossen! Wenn eine sicherlich schwierige Operation nach Ansicht der Spezialisten die einzige Hoffnung ist, dann werden wir um Lolas Leben zu retten, auch einen chirurgischen Eingriff wagen", sagt Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem.

Nachdem schon das erste Baby von Panang, die kleine Jamuna, im letzten Jahr wegen einer schweren Erkrankung eingeschläfert werden musste, hoffen nun natürlich alle, dass sich nicht eine erneute Tragödie  anbahnt. Ganz München hofft, dass es den Experten gelingen möge, das Leben der kleinen Lola zu retten.

Wir halten alle die Daumen und schicken die allerbesten Wünsche ins Elefantenhaus!

 Quelle: Tierpark Hellabrunn