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Tierpark Hellabrunn trauert um Elefantenbaby

Der Tierpark Hellabrunn trauert um sein kleines Elefantenbaby. Nach großem Bangen und der Hoffnung auf eine lebensrettende OP ereignete sich heute für den Tierpark ein Drama: Das 12 Wochen alte Elefantenmädchen Lola ist kurz vor der Operation an einer Lungenembolie gestorben.

Wie sich später herausstellte, hätte aber auch die OP die kleine Lola nicht mehr retten können.

21.01.2012 - Erst in den letzten Tagen wurde bei der zierlichen Lola ein angeborener, lebensbedrohlicher Herzdefekt diagnostiziert, der nach einhelliger Meinung der Spezialisten ausschließlich durch eine Herz-Operation behoben werden konnte. Am Freitag noch meldete der Tierpark, dass Lolas Zustand stabil sei und man nach der Diagnose schnellstmöglich umfangreiche Vorbereitungen für die OP treffen würde. Die Operation, die weltweit zum ersten Mal bei einem Elefanten durchgeführt werden sollte, musste bestens geplant werden, denn es gab keine Erfahrungswerte und es war Lolas einzige Chance. Man war voller Hoffnung, dass sie noch solange durchhalten würde. Am Freitagabend hatte das interdisziplinäre Ärzteteam aus Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten der Human- und Tiermedizin entschieden, das Elefantenbaby nicht im vorbereiteten Operationssaal des Münchener Tierparks zu operieren, sondern im Universitätsklinikum Großhadern. Nur durch eine in der Uniklinik mögliche Computertomographie konnten die besonderen anatomischen Gegebenheiten geklärt werden, um damit das Operationsrisiko zu verringern.

Am Samstagmorgen sollte die Notoperation starten. Das Elefantenbaby wurde beruhigt, die Tierpfleger und Tierärzten begleiteten den Transport zum Klinikum Großhadern. Hier wurde Lola für die Untersuchung im CT vorbereitet und sanft in Narkose gelegt. Obwohl ihr Kreislauf anfänglich sehr stabil war, verstarb sie noch während der Aufnahmen an einer akuten Lungenembolie, die durch das vorab diagnostizierte Blutgerinnsel im rechten Herzvorhof ausgelöst wurde. Trotz intensiver Reanimationsmaßnahmen konnte sie nicht wiederbelebt werden.

 Elefantenbaby-Lola-im-Stall Hellabrunn 2012
Foto: Tierpark Hellabrunn

Lola, hier noch gesund und munter
Lola im CT - Prof. Schmitz und Dr. KnieriemFoto: Klinikum der Universität München (KUM)

Lola im CT - im Hintergrund Prof. Schmitz (KUM) und Zoodirektor Dr. Knieriem

 Nach der Obduktion am Sonntagvormittag steht nun fest, dass Lola an einer Lungenembolie starb. Zusätzlich litt sie an einer Herzerkrankung mit massiven Blutgerinnseln. "Nach dem Ergebnis der Pathologie muss man sagen, dass es ein Wunder ist, wie lange die Kleine gelebt hat", sagt Zoodirektor und Tierarzt Dr. Andreas Knieriem. "Die Gefäße waren so verstopft, dass kein Blut mehr durch die Lunge fließen konnte." Lola schlief unter Narkose sanft ein und nahm damit den behandelnden Ärzten aus Human- und Veterinärmedizin die Entscheidung ab, das Elefantenbaby einzuschläfern.

Das tote Elefantenbaby wurde am Samstagnachmittag zur Hellabrunner Herde gebracht. Mutter Panang (22) konnte sich so in Ruhe von ihrem Baby verabschieden. Anschließend berüsselten auch die anderen Herdenmitglieder sanft den leblosen Körper und nahmen damit Abschied.

Elefanten verabschieden sich von LolaFoto: Tierpark Hellabrunn

Die Münchner hatten die kleine Lola schnell ins Herz geschlossen, so putzig und süß wie sie war. Die Nachricht von ihrem Tod sprach sich schnell herum, ganz München trauert nun um seinen kleinen Liebling aus dem Elefantenhaus. Ade, kleine Lola!

Quelle: Tierpark Hellabrunn

 

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