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Münchner Tierheim in finanzieller Not

Kurt Perlinger, Vorsitzender des Tierschutzverein München, ist sehr besorgt um die Zukunft des Münchner Tierheims. Die derzeitigen Finanzprobleme sind so gravierend, dass sich sehr schnell etwas ändern muss, wenn es weiter seinen Betrieb wie bisher aufrecht erhalten soll.

17.01.2013 - Bei steigenden Betriebskosten und steigendem Tierbestand, sinken gleichzeitig die Spendeneinnahmen. Das Tierheim ist in den roten Zahlen und die Verantwortlichen machen sich große Sorgen um die Zukunft des Tierheims.

Hund im Tierheim München Foto: Tierportal München

Die Spenden gehen zurück

Zwar ist das Spendenaufkommen aus der Bevölkerung in den letzten Jahren unverändert geblieben, doch wesentlich mehr Organisationen als früher greifen danach, die spendenwilligen Tierfreunde verteilen ihren Beitrag auf unterschiedliche Projekte. Das Tierheim leidet zunehmend unter diesen Umständen und muss gleichzeitig wegstecken, dass sich auch die Unterstützung aus Erbschaften verringert hat. Früher konnte es einen Teil seiner Kosten aus Erbschaften von Tierfreunden bestreiten. Mittlerweile ist hier ein starker Rückgang zu verzeichnen – die Pflegekosten verringern so manche Erbschaft um eine gehörige Summe.

Immer mehr Tiere sind zu versorgen

„Entlaufene" Hunde und Katzen werden einfach nicht mehr vom Besitzer abgeholt, Tiere aus tierquälerischer Haltung werden beschlagnahmt und die Anzahl der Tierbesitzer, die plötzlich eine Allergie entwickeln, scheint sich drastisch zu erhöhen - das Heim an der Riemer Straße muss vom Zebrafinken bis zur Dogge jährlich rund 8500 Tiere aufnehmen. Das heißt, all diese Tiere werden versorgt, verpflegt und teilweise auch verarztet und danach (hoffentlich) vermittelt.

Der Wunsch nach einem Haustier ist gewachsen

Gerade in den Städten ist die Tierhaltung immer beliebter geworden. Eine Katze ist früher einfach so „nebenher gelaufen". Sie hielt sich meist im Freien auf und bekam als Belohnung für die Mäusejagd ein Schälchen Milch. Mittlerweile gibt es ca. 8 Millionen Katzen, die Samtpfote ist das beliebteste Haustier der Deutschen geworden. Leider überträgt sich dies auch auf den Katzenbestand im Tierheim. Nicht jede Katze, die angeschafft wurde, verbringt ihr Leben bei ihrem ersten Besitzer. Krankheit und veränderte Familien- oder Wohnsituationen zwingen die Halter oft dazu, ihr geliebtes Tier wegzugeben.

Ein neues Domizil für die Katzen

Es sind mittlerweile etwa 2000 Katzen im Jahr, die das Tierheim kurz- oder auch langfristig bewohnen. Bisher gibt es keinen eigenen Trakt für die Stubentiger, im Gebäudebestand war das nicht vorgesehen. Die Katzen werden bisher auf verschiedene Räumlichkeiten im ganzen Gelände verteilt. Ein eigenes Katzenhaus ist deshalb in Planung, in dem die Tiere nicht nur einfacher und schneller versorgt, sondern wo sie den „adoptionswilligen" Besuchern auch besser präsentiert werden können. Die Vermittlung einer Katze sorgt ja nicht nur für weniger Kosten, sondern ist gleichzeitig ein Wunsch, den man allen Samtpfoten gerne erfüllen will: ein eigenes Plätzchen bei netten Menschen.

Für das Katzenhaus fehlt momentan noch eine Menge Geld, eine besondere Spendenaktion ist deswegen in Planung.

Wer ist für das Wohl der Tiere verantwortlich?

Wenn man bedenkt, dass 3% des deutschen Haustierbestandes irgendwann einmal bedürftig wird, wird schnell klar, dass die Versorgung dieser Tiere auch ein gesellschaftliches Problem ist. Glücklicherweise kommen aus dem Rathaus bereits die ersten Rettungsvorschläge für das gefährdete Tierdomizil. Damit unser Münchner Tierheim weiter besteht, kann aus der „Weltstadt mit Herz" aber auch jeder einzelne seinen (Euro)-Beitrag dazu leisten.

Quelle: Tierschutzverein München e.V.

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