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Brillenkaiman darf endlich artgerecht leben

In der Münchner Repitlienauffangstation kann ein Brillenkaiman, der 12 Jahre lang in schlechter gewerblicher Haltung sein Leben fristete, nun endlich ein normales Krokodilleben führen. Wegen seines Durchhaltevermögens wurde der tapfere Kaiman in der Auffangstation zum "Tier des Monats" ernannt.

19.03.13 - Die Repitlienauffangstation München, die über die Behörden den Brillenkaiman aus einem ehemaligen Zirkusunternehmen bekommen hat, spricht von einem „Bonsai-Krokodil wider Willen"! Das Tier erlitt durch die schlechte Haltung viele Schäden. Erst jetzt in der Reptilienauffangstation München darf es endlich wieder ein echtes Raubtier werden.

Brillenkaiman in der Reptilienauffangstation MünchenDas „Bonsai-Krokodil wider Willen"
Foto: Auffangstation für Reptilien, München


Die zuständige Veterinärbehörde hatte die Haltungsbedingungen beanstandet und den Schausteller zu einer Abgabe des Tieres gedrängt. Der ca. 1 m lange und 5 kg schwere Brillenkaiman hat in der Münchner Auffangstation für Reptilien Unterschlupf gefunden.

Die Haltung sogenannter „gefährlicher Tiere", zu denen in Bayern alle Krokodilartigen gehören, ist leider nur für den Privathalter verboten und bedarf einer Sondergenehmigung nach Landesstraf- und Verordnungsgesetz. Zum Beispiel bei Schaustellern, wo dies unter „gewerbsmäßige Haltung" fällt, greifen aber leider andere Regelungen, wie die Zoorichtlinie, §11 des Tierschutzgesetztes usw..

Normalerweise sind Brillenkaimane, die richtig gehalten und unter artgemäßen Bedingungen gepflegt werden, im Alter von gut zwölf Jahren bis zu 2,5 m lang und wiegen etwa 50 kg. Zu den optimalen Haltungsbedingungen gehören tropische Temperaturen, ausreichend dimensionierte Anlagen, artgerechte Ernährung und wenig Stress. Der arme Kaiman aus dem Zirkus scheint dies bisher alles entbehrt zu haben.

Kopf des Brillenkaimans aus der Reptilienauffangstation MünchenDer Brillenkaiman, der nun endlich artgerecht leben darf
Foto: Auffangstation für Reptilien, München

Die Reptilienauffangstation versucht nun das überaus letargische, abgestumpfte und geschwächte Krokodil wieder aufzupäppeln. Dazu ist vor allem ein strukturiertes Gehege, abwechslungsreiche Ernährung, ein Programm zur Verhaltensanreicherung, sowie viel Zeit und Geduld nötig. Vielleicht kann man dann das Krokodil wieder zu einem echten Raubtier zu machen. Eine Vermittlung für das „behinderte" und kleinwüchsige Tier wird auf jeden Fall schwierig werden. Deswegen würde sich die Repitlienauffangstation München freuen, wenn es für das kleine Krokodil eine Genesungspatenschaft finden könnte. Jede Unterstützung ist willkommen!

 Quelle: Auffangstation für Reptilien, München

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