Noch sind die Ergebnisse der "Stunde der Wintervögel" 2014 nicht komplett ausgezählt, aber eines ist schon klar: es sind weniger Vögel gezählt worden als im letzten Jahr.
Die Beteiligung der Münchner Vogelfreunde ist dagegen erfreulicherweise ein klein wenig gestiegen, die Aktion war wieder ein voller Erfolg.
Vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. gibt es die ersten vorläufigen Resultate.
Der LBV München Stadt & Land über die Vogelzählung 2014 in München (Stand 13.01.14):
Etwa 1500 Meldungen für München (etwas mehr als letztes Jahr) – danke!
Gesamtzahl aller gezählten Vögel: über 26.000 (36.000 im Vorjahr!). Genereller Trend für fast alle Gartenvogel-Arten – die Zahlen sind niedriger als im Vorjahr. Dies ist vermutlich zwei Faktoren geschuldet: dem milden Winter (weniger Besuch an den Futterstellen), aber auch der schlechten Brutsaison 2013, die bei vielen Arten zum Totalausfall der Bruten geführt hat.
Spektakuläre Phänomene wie den Seidenschwanz-Einflug im letzten Winter gab es heuer nicht. In den Gärten konnte man in erster Linie die Arten antreffen, die typischerweise den Winter bei uns verbringen. Ganz oben auf der Liste: Kohlmeise und Amsel. An dritter Stelle kommt die Saatkrähe, eine der wenigen Arten, die einen leichten Populationszuwachs aufweisen kann. Dies ist allerdings eher auf Wintergäste zurückzuführen als auf einen Zuwachs der lokalen Brutpopulation.
Sorgenkind Grünfink: an sechster Stelle in München. Mit heutigem Stand nur halb so viele Grünfinken in Münchens Gärten wie letztes Jahr! Hier sieht man den Effekt der Trichomonaden-Infektionen, die im vergangenen Sommer grassierten.
Ganz dringender Appell an alle Vogelfreunde, die füttern: beim ersten Anzeichen eines kranken Vogels SOFORT aufhören zu füttern und die Futterstelle und Tränke für mindestens 6 Wochen abbauen.
Erfreulicher dagegen die Amselbestände, die weitgehend stabil sind.
Wie in den letzten Jahren auch, finden sich einzelne Vögel ziehender Arten, die den Winter bei uns verbringen. Einzelne Zilpzalpe, Mönchsgrasmücken und Hausrotschwänze wurden gesichtet, und wenn der Winter so mild bleibt wie er sich angelassen hat, dürften diese Tiere auch erfolgreich überwintern und den Trend zum „Zuhausebleiben“ bei diesen Arten verstärken.
Quelle: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe München