Ende 2015 soll das Hellabrunner Elefantenhaus, das als Wahrzeichen des Tierparks gilt, endlich wieder geöffnet werden. Ein Umbau war nötig gewesen, nachdem vor dreieinhalb Jahren ein Teil der Decke eingestürzt war.
Ausquartiert seit 2010
1914 war das Elefantenhaus vom Münchner Architekten Emanuel von Seidl im byzantinischen Stil erbaut worden. Die ammoniakhaltigen Dämpfe des Elefantenurins setzen dem Bau im Laufe der 100 Jahre so zu, dass im Herbst 2010 ein Teil der Rabitzdecke herunterkam. Das Haus wurde für die Öffentlichkeit gesperrt, die Elefanten und Giraffen mussten umziehen.
Während die Giraffen schon zu Pfingsten 2013 in ein neues, eigens für sie gebautes Giraffenhaus einziehen konnten, müssen sich die Dickhäuter immer noch mit ihrem Behelfsdomizil zufriedengeben.
Viele Wünsche unter einem (Kuppel) Dach
Nachdem die Tiere ausgezogen waren, wurde das Haus gesichert und das Bauwerk untersucht, bevor das Konzept für die neue Gestaltung geplant werden konnte. Sicher kein einfaches Unterfangen, denn bei der Sanierung des denkmalgeschützten Kuppelbauwerks mussten nicht nur die Bedürfnisse der Tiere, Tierpfleger und Besucher, sondern auch der Denkmalschutz berücksichtigt werden.
Die Stadt München unterstützt den Tierpark Hellabrunn bei der Sanierung des Elefantenhauses mit 15 Millionen Euro.

Neue Kuppel als Stahlkonstruktion
Letztendlich entschied sich der Tierpark für eine neue Kuppel aus Stahl, denn dieser können die Dämpfe der Tiere nichts anhaben. Vorher aber muss die alte Kuppel entfernt werden. Dabei entschloss man sich zu einem Abbruch der Kuppel mit einer Lockerungssprengung, die für Ende August 2014 geplant ist.
Vorab sind viele logistische Vorbereitungen nötig, denn solch ein Abbruch muss gut vorbereitet werden. Um Baufreiheit zu bekommen, werden Zufahrtswege erschlossen, Besucherwege zeitweise gesperrt und die Dachhaut des Elefantenhauses muss entfernt werden. Elektroleitungen werden umgelegt, die Bestandsheizkessel im alten Haus demontiert und in Provisorien umgesetzt.
Durch diese Maßnahmen kann der Betrieb des Elefanten-Provisoriums und des Schildkrötenhauses aufrechterhalten werden bis die Sanierung -voraussichtlich Ende 2015- beendet sein wird.
Der kleine Elefantenbulle Ludwig ist in den Flegeljahren
„Wir freuen uns sehr, dass die Bauarbeiten am Elefantenhaus endlich vorangehen“, sagt Beatrix Köhler, Kuratorin und Interimschefin des Tierparks. „Unser Elefantenbulle Ludwig ist mittlerweile drei Jahre alt und braucht als pubertärer Elefantenbulle eine eigene Anlage. Wir stehen unter enormem Zeitdruck und können uns aus tierhalterischen sowie wirtschaftlichen Gründen keine Verzögerung leisten.“
Quelle: Tierpark Hellabrunn/ 15.05.2014