Im September 2013 startete der damalige OB Christian Ude mit dem ersten Spatenstich den Baubeginn des Katzendorfes im Münchner Tierheimgelände. Der milde Winter beschleunigte die Rohbauphase und so konnte das Tierheim neun Monate später, am 5. Juni 14, Spender, Politik und Presse zum Richtfest laden.
06.06.2014 - Kurt Perlinger, Vorstandsvorsitzender des Tierschutzverein München, freut sich über die Fertigstellung des Rohbaus. Wegen des geplanten Einzugstermins ist er aber in Sorge, denn trotz des Zuschusses der Stadt und vieler großer und kleiner Spenden klafft immer noch eine gewaltige Lücke in der Finanzierung. Die Eröffnung, die eigentlich für den September 2014 geplant war, ist erstmal auf die Weihnachtszeit verschoben worden. Für die Fertigstellung fehlen momentan noch über 900.000 Euro!
Zurzeit ist die Situation im Katzenbereich für Mensch und Tier alles andere als optimal. Wegen fehlender Räumlichkeiten sind die Samtpfoten auf fünf verschiedene Standorte quer über das ganze Tierheimgelände verstreut. Das bedeutet nicht nur viel mehr Arbeit für die Pfleger, sondern auch eine erschwerte Vermittlung, da die Besucher das ganze Tierheim durchwandern müssen, wenn sie alle Miezen sehen wollen. Der Bau eines neuen weiträumigen Katzenrefugiums war dringend erforderlich.
Beispiele für das Katzen-Engagement des Tierheims
• Auch Streunerkatzen brauchen Hilfe
In München gibt es ungefähr 5.000 freilebende Katzen. Rund 60 ehrenamtliche Helfer kümmern sich darum und füttern die herrenlosen Tiere an 80 verschiedenen Futterstellen. Damit sich diese Tiere nicht weiterhin rasant vermehren, wurden allein im letzten Jahr 780 Tiere vom Tierheim kastriert. Normalerweise werden sie danach an ihrem angestammten Platz wieder ausgesetzt. Wenn das nicht geht, werden sie auf dem Gnadenhof untergebracht.
• Der Gnadenhof in Kirchasch
Tiere, die das Münchner Tierheim aufgrund ihres Alters oder ihrer Wesensart nicht mehr vermittelt kann, dürfen auf Lebenszeit im Gnadenhof in Kirchasch bei Erding bleiben. Dazu gehören auch 60 bis 70 Katzen. Aus Kapazitätsgründen besteht zurzeit aber keine Möglichkeit mehr, weitere Tiere dort aufzunehmen.
Im zukünftigen Katzendorf werden diese Streunerkatzen ebenfalls einen eigenen Bereich bekommen, wo sie gut versorgt leben können.
• Vermisste Tiere und Fundtiere
Von allen deutschen Tierheimen ist das Münchner Heim das einzige, das auch eine Vermisstenstelle betreibt - und das sogar überaus erfolgreich. Von 4.500 vermisst gemeldeten Tieren können ca. 4.300 wieder an den Besitzer übergeben werden. Anders sieht es aus bei den Fundtieren, hier kommt nur etwa die Hälfte wieder zurück nach Hause. Man vermutet aber, dass dies zum Großteil auch Tiere sind, die einfach ausgesetzt wurden.
Ein Paradebeispiel dafür ist der alte Pudel, der gerade mit einer ehrenamtlichen "Gassigängerin" unterwegs war, als Kurt Perlinger von den Fundtieren sprach. Kurzerhand stellte er den Seniorhund vor, stellvertretend für viele Tiere, die „entsorgt“ werden, wenn sie alt sind und/oder die Tierarztkosten zu hoch werden. Der im März aufgefundene Hund ist ca. 16 Jahre alt, er hatte offene Geschwüre am Hals und war in sehr schlechtem Zustand. Er konnte zwar versorgt und ein wenig aufgepäppelt werden, doch richtig gesund wird er nicht mehr werden. Für seinen wahrscheinlich nur noch kurzen Lebensabend wird er nicht mehr vermittelt, sondern darf seine letzten Tage noch gut versorgt und liebevoll umhegt im Tierheim verbringen.
Trotz vieler Erfolge in der Vermisstenabteilung und bei der Vermittlung sind es allein ca. 150 Katzen, die täglich im Münchner Tierheim versorgt werden müssen. Dazu gehören die Pflege inkl. Streicheleinheiten, die Unterbringung und die Futter- und Tierarztkosten.
Spenden dringend benötigt!
Auf der Seite des Tierschutzvereins können Sie unter http://www.katzendorf-muenchen.de/dem-katzenhaus-helfen-spenden.0.html alle Spendenmöglichkeiten finden.
Oder spenden Sie gleich hier bei betterplace.org: Rettet die Miezen im Münchner Tierheim!
Beim Richtfest
Die für ihre Tierliebe bekannte Münchner Bürgermeisterin Christine Strobl versprach, sich für einen weiteren Zuschuss der Stadt für die Münchner Miezen einzusetzen und deutete bereits an, dass da gute Chancen bestehen würden.
Architekt Ralph Maurer stellte das Bauwerk unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit vor. Das regenerative Gebäude wird geringe Unterhaltskosten verursachen und sich durch langlebige Materialien auszeichnen.
Weitere Inofs zum Bau finden Sie bei
Das Katzendorf im Münchner Tierheim nimmt Gestalt an
Beim Richtfest darf der Segen nicht fehlen
Mit gewohnt heiteren und herzlichen Worten sprach Pfarrer Rainer Maria Schießler über die Samtpfoten, die auf leisen Sohlen unsere Herzen erobern. (Am 6. Juli 14 wird er wieder eine "Viecherlmesse" in der Kirche St. Maximilian abhalten.)
Pfarrer Schießler segnete das Katzenhaus und fasste das Spendenthema zusammen mit den Worten : „Die einzige Sorge, die sich lohnt, ist die Fürsorge!“
U.Makrewitz