Eine lange Vorbereitung war vonnöten, aber dann ging es ganz schnell: Die Kuppel des Hellabrunner Elefantenhauses wurde heute Morgen gesprengt und innerhalb weniger Sekunden stürzte die 18 Meter hohe und rund 300 Tonnen schwere Stahlbetonkonstruktion in sich zusammen.
Eine lange und sorgfältige Planung war vorausgegangen
12.09.2014 - Ganz früh, noch lange bevor die ersten Besucher eingelassen wurden, gab Sprengmeister Eduard Reisch das Zündungssignal. Viele Wochen sorgfältiger Planung und Vorbereitung waren der Sprengung vorausgegangen, um die Sicherheit von Mensch und Tier zu gewährleisten.
Das Ereignis erforderte eine gute Zusammenarbeit zwischen Sprengteam, Baustellenleitung, Polizei und den Sicherheitsbeauftragten des Tierparks. „Die Sprengung war fachlich, logistisch und organisatorisch eine echte Herausforderung, aber alles hat hervorragend funktioniert“, lobte Tierparkdirektor Rasem Baban.
Auch die Tiere wurden auf das Ereignis vorbereitet
Die Elefanten und die Tiere der angrenzenden Anlagen haben den Morgen gut geschützt in ihren Stallungen verbracht, umgeben von den vertrauten Pflegern, die im Notfall beruhigend hätten eingreifen können. Glücklicherweise war das aber gar nicht nötig. Sie waren bereits im Vorfeld auf den Lärm der Sprengung durch zusätzliche ungewöhnliche Geräusche vorbereitet worden und so durchlebten sie die wenigen Sekunden der Sprengung eher gleichmütig.
Andreas Fries, Revierleiter bei den Elefanten, meinte: „Jede Silvesternacht mit der stundenlangen Knallerei bedeutet deutlich mehr Stress für die Tiere. Allerdings werden wir heute trotzdem vorsorglich auf die Elefanten-Show verzichten.“
Das im byzantinischen Stil erbaute Elefantenhaus soll (fast) erhalten bleiben
Das denkmalgeschützte Elefantenhaus wurde 1914 im byzantinischen Stil von dem Münchner Architekten Emanuel von Seidl erbaut. Seine Kuppel, eine Konstruktion aus Stahlbeton und Glas, ist eine der ersten freitragenden Stahlbetonkuppeln weltweit. Das Gebäude war Ende 2010 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt worden, die Konstruktion war vom Ammoniak des Elefantenurins total zerfressen. Der Aufsichtsrat beschloss die Sprengung und originalgetreue Neukonstruktion der historischen Kuppelkonstruktion.
Die Stadt München unterstützt die Sanierung mit 15 Millionen Euro; ob der Denkmalschutz bestehen bleibt, steht allerdings noch nicht fest.
In Zukunft mehr Platz für die Dickhäuter
Das Elefantenhaus wird nun aufwendig saniert und nach neuesten Erkenntnissen für die optimale Elefantenhaltung gestaltet. „Unser Hellabrunner Wahrzeichen soll äußerlich wieder so aussehen wie vor 100 Jahren, innen aber wird es heller und weitläufiger - die Tiere werden mehr Platz haben, und die Besucher werden sie besser sehen können“, betonte Christine Strobl, Aufsichtsratsvorsitzende und 3. Bürgermeisterin, und wies darauf hin, dass die Sicherheit von Mensch und Tier ebenso wie wirtschaftliches und energieeffizientes Bauen relevante Fragen seien, die es zu berücksichtigen gelte.
Quelle: Tierpark Hellabrunn
Das könnte Sie auch interessieren: |