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Hakennasennatter im Terrarium ausgesetzt

Ein unbekannter Reptilienhalter hat sein Terrarium mitsamt lebendigem Inhalt an einer Altglas-Sammelstelle in München-Moosach abgestellt. Vermutlich nur kurze Zeit später entdeckte ein Anwohner die ausgesetzte Schlange und brachte sie sofort in die Auffangstation für Reptilien, München e.V..

29.08.2017 Beim Altglas-Container war der Reptilienbesitzer ja schon mal richtig, aber da sich im Terrarium noch eine Hakennasennatter befand, die er gleich „mitentsorgen“ wollte, hat er damit natürlich gegen das Deutsche Tierschutzgesetz verstoßen und wird angezeigt.

Terrarium mit der Hakennasennatter

Tierschutzgerechte Abgabe bei der Reptilienauffangstation möglich

„Bei dem Täter muss es sich um einen äußerst verantwortungslosen Menschen handeln“, ärgert sich Dr. Markus Baur, der Leiter der Reptilienauffangstation. „Den Münchner Reptilienhaltern sollte inzwischen hinreichend bekannt sein, dass man sein Tier im Fall der Fälle gerne auch bei uns abgeben kann. Mit seinem Verhalten verstößt der Täter nicht nur gegen das Deutsche Tierschutzgesetz, sondern bringt damit auch das Hobby der Reptilienhaltung als Ganzes und damit letztlich auch all jene Halter in Verruf, die ihre Tiere durchaus sehr verantwortungsbewusst und sachkundig halten.“

Wie in solchen Fällen üblich, hat die Auffangstation für Reptilien, München e.V. bei der Veterinärbehörde sowie der zuständigen Polizeidienststelle inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Bei der Hakennasennatter handelt es sich zwar um eine mindergiftige Schlange, sie ist aber für den Menschen vollkommen harmlos.

Hakennasennatter

Forderung eines verpflichtenden Sachkundenachweises für Tierhalter

Da es insbesondere Vorfälle wie dieser sind, die die Rufe nach einem generellen Exotenhalteverbot regelmäßig lauter werden lassen, verweisen Baur und seine Kollegen erneut auf ihre Forderung nach einem verpflichtenden und inhaltlich vom Gesetzgeber festzulegenden Sachkundenachweis für Tierhalter.

„Es kann nicht sein, dass sich jeder sogenannte Tierfreund nach Lust und Laune Tiere zulegen kann, von denen er womöglich gar keine Ahnung hat und sie im schlimmsten Fall sogar zu Tode pflegt“, bekräftigt Baur seine Forderung, „Ein verpflichtender Sachkundenachweis würde nicht nur die Anzahl der spontanen Tieranschaffungen, sondern damit einhergehend auch die Zahl der ausgesetzten und bei uns abgegebenen Tiere deutlich reduzieren.“

Quelle: Auffangstation für Reptilien, München e.V.

 

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