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Fast 600 verschiedene Nachtfalterarten in München

In lauen Sommernächten fühlen sich nicht nur menschliche Nachtschwärmer besonders wohl, sondern auch die tierischen: jetzt im Hochsommer sind wieder zahlreiche Nachtfalter unterwegs! Schade, dass man sie nicht so leicht sehen kann, denn es handelt sich um teils sehr attraktive Falter. 

Mit wenigen Ausnahmen sind die Nachtffalter nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Dass sie aber nicht nur unscheinbare „Motten“ sind, verraten schon ihre exotischen Namen. Hier sehen Sie einige der höchst attraktiven Falter, die in ihrer Farbenpracht den Tagfaltern in nichts nachstehen.

Rotes Ordensband

Nachtfalter "Rotes Ordensband"

Brauner Bär

Nachtfalter "Brauner Bär"

Lindenschwärmer

Nachtfalter "Lindenschwärmer"

Mittlerer Weinschwärmer

Nachtfalter "Mittlerer Weinschwärmer"

Wer zählt die Münchner Falter?

Um mehr über die Tiere zu erfahren, führt der Arbeitskreis Schmetterlinge des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in München unter der Leitung von Dr. Annette von Scholley-Pfab seit Langem regelmäßige Bestandsaufnahmen durch, beobachtet und kartiert das Vorkommen sowohl von Nachtfaltern als auch von Tagfaltern und Kleinschmetterlingen im Münchner Stadtgebiet.

Neue Broschüre: „Vielfaltriges München“

Auf der Grundlage dieser Arbeit entstand nun die LBV-Broschüre „Vielfaltriges München“, die Interessierten einen Einblick in die faszinierende Welt der „Gaukler der Lüfte“ verschafft durch

  • Artenporträts 
  • Informationen zu Lebensräumen und Gefährdung der Falter
  • Empfehlungen z.B. zur Gestaltung von schmetterlingsfreundlichen Gärten

Die kostenlose Broschüre kann im LBV-Naturschutzzentrum (Klenzestr. 37, 80469 München, Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 13 – 18 Uhr) abgeholt oder per E-Mail (info@lbv-muenchen.de) oder Telefon (089 / 200 270 6) bestellt werden.

Beobachtung der Nachtfalter

Während die Beobachtung tagaktiver Falter auch Laien ohne größeren Aufwand möglich ist, braucht man für Nachtfalter schon etwas Vorwissen, das richtige Equipment – nämlich eine Leuchtanlage („Leuchtturm“) – und auch eine Portion Geduld.

„Manche Arten kommen erst nach Mitternacht angeflogen“, erklärt die LBV-Schmetterlingsexpertin Dr. Annette von Scholley-Pfab. Andere erscheinen nur für einen Moment am Licht und verschwinden gleich wieder. Will man Fotos machen, muss man also jederzeit bereit sein, auf den Auslöser zu drücken. Außerdem eignet sich nicht jede Nacht gleichermaßen für Leuchtaktionen: „Vollmondnächte sind ungünstig, da das helle Mondlicht die Falter von der künstlichen Lichtquelle ablenkt“, weiß Frau von Scholley-Pfab. Um in einem Biotop einen Leuchtturm aufstellen zu dürfen, braucht man zudem eine Genehmigung der Naturschutzbehörde.

Quelle: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)