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Wie geht es der Vogelwelt in München Stadt und Land?

Wer sich fürs neue Jahr vorgenommen hat, etwas für den Naturschutz zu tun, kann den Vorsatz kommendes Wochenende in die Tat umsetzen: vom 4. bis 6. Januar findet die „Stunde der Wintervögel“ statt, bei der alle Münchnerinnen und Münchner helfen können, neues Wissen über Natur und Vögel zu gewinnen.

Oft wenden sich besorgte Vogelfreunde an den Landesbund für Vogelschutz (LBV) und berichten, dass so wenig Vögel zu beobachten seien. „Eine leere Futterstelle ist in der Regel noch kein Grund zur Besorgnis“, gibt Sophia Engel vom LBV Entwarnung. „Es kann zum Beispiel eine Störung durch eine Katze gegeben haben oder der Nachbar einige Häuser weiter hat nun auch eine Futterstelle eingerichtet.“
Die gefiederten Wintergäste nutzen immer mehrere Futterquellen gleichzeitig. Das gehört zu ihrer Überlebensstrategie, um bei Kälte und Schnee möglichste einfach und schnell ihre Energiereserven wieder aufzufüllen.
Außerdem ist dieses Jahr, trotz der langen Trockenheit im Sommer, ein Mastjahr und es gibt reichlich Nüsse und Bucheckern. Das heißt, die Vögel finden auch in der Natur reichlich zu fressen.
Ob eine Flaute am Futterhaus lokale Gründe hat oder aber einen allgemeinen Trend wiederspiegelt, kann man aber nur mit flächendeckenden, zeitgleichen Beobachtungen unterscheiden, wie sie während der Stunde der Wintervögel gemacht werden. „Wir möchten darum auch unbedingt wissen, wo keine Vögel sind. Nehmen Sie darum bitte auch an der ‚Stunde der Wintervögel‘ teil, wenn nur wenige oder gar keine Vögel zu sehen sind“, bittet die LBV-Expertin.

Mit den Daten aus der „Stunde der Wintervögel“ lassen sich für die häufigen Vogelarten Trends ableiten, die etwas über die Bestandsentwicklung, die Anpassung an die kalte und futterarme Jahreszeit oder mögliche Auswirkungen des Klimawandels verraten. „Mit besonderer Spannung erwarten wir die Ergebnisse der Zählung mit Blick auf den langen, trockenen Sommer und die Usutu-Epidemie, die vor allem die Amsel betroffen hat“, sagt Engel.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Bayerns größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt.

Mitmachen bei „Stunde der Wintervögel“ ist ganz einfach!

Vom 4. - 6. Januar 2019 werden eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt und dem LBV gemeldet.
Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist.
Die Beobachtungen können unter www.stunde-der-wintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden.
Zudem ist für telefonische Meldungen am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Münchens Platz 1 für die Kohlmeise bei der Zählung 2018

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2018 beteiligten sich über 3.700 Naturfreunde aus München Stadt und Land.
Die Kohlmeise ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Münchens Gärten, gefolgt von Amsel, Feldsperling und Blaumeise.

Kohlmeise im Futterring

Quelle: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)

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