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LBV: Sieben Meistersänger für ein gelungenes Osterkonzert

Was tun an Ostern? Eine Frage, die sich viele Menschen derzeit stellen. Verreisen oder Veranstaltungen besuchen ist ja nicht möglich. Der LBV München gibt Tipps zur Erkennung von Vogelstimmen und zum Osterspaziergang.

Gut, dass zumindest die Natur im Frühling viel Abwechslung bereithält. Zum Schönsten und Eindrücklichsten gehört dabei sicher das Vogelkonzert. Wir haben nämlich keinen stummen Frühling, sondern sogar in der Münchner Innenstadt ist eine ganze Reihe von Vogelarten zu hören. Bei dem derzeit geringen Autoverkehr kann man die einzelnen Gesänge sogar so gut wahrnehmen wie wohl seit Jahrzehnten nicht mehr.

Wenn man dann noch von einer streng wissenschaftlichen Sicht einmal abweicht und die einzelnen Vogelgesänge etwas vermenschlicht, ist sogar für fast jede Stimmungslage ein Gesang dabei.

Kohlmeise auf einem Ast

Der LBV München stellt deshalb sieben Vogelarten und ihre Gesänge mit einem gewissen Augenzwinkern vor und bittet gleichzeitig darum, beim Osterspaziergang etwas Rücksicht auf die Natur zu nehmen.

Alle Gesänge und Beschreibungen zu den Vogelarten gibt es unter:
lbv-muenchen.de/tiere-pflanzen/voegel.html

Die sieben Meistersänger

Der Optimist: der Grünspecht
• Warum die Krise nicht einfach weglachen. Der Grünspecht macht es vor. Sein lautes, ansteckendes Lachen ist inzwischen in fast jeder größeren Münchner Grünanlage zu hören.

Der Beschwerdeführer: der Buchfink
• Es ist Krise und keiner beschwert sich? Doch. Der Buchfink! In fast jedem Garten singt er ab dem frühen Morgen durchgängig ein einziges Motiv, das sich am ehesten mit „Ich geh, geh, geh zu der Regierung“ übersetzen lässt. Die Tonfolge beginnt optimistisch hoch und fällt dann allmählich nach unten ab.

Die Feinschmeckerin: die Goldammer
• Nicht jedes Osteressen will gelingen. Deshalb erhält man beim Spaziergang am Stadtrand, z.B. in Feldmoching, Johanneskirchen, Aubing oder Allach einen Kochtipp der Goldammer. „Ziegenfleisch ist zäh“ singt sie eindringlich – vor allem zur Mittagessenszeit.

Der Zweisilbige: der Zilpzalp
• Nach zahllosen Online-Meetings und Telefonaten kann der Wunsch entstehen, sich verbal auf das Nötigste zu beschränken. Hier kann der Zilpzalp als Vorbild dienen. Weibchen anlocken, Revier verteidigen, Stärke demonstrieren – zwei Silben „Zilp“ und „Zalp“ sind dafür vollkommen ausreichend.

Die Melancholische: das Rotkehlchen
• Die Erinnerung an das letzte, unbeschwerte Osterfest und den Urlaub in Italien kann einen schon mal melancholisch werden lassen. Die passende Stimmungsmusik dazu, eine Abfolge wohlklingender Moll-Strophen, macht das Rotkehlchen. Passenderweise trägt es seinen Gesang nicht bei strahlendem Sonnenschein, sondern meist in der Dämmerung vor.

Die Vorbildliche: die Kohlmeise
• Kein Vogel ist in München so häufig wie die Kohlmeise. Enger Kontakt scheint kaum vermeidbar. Die Kohlmeise wahrt trotzdem vorbildlich das „social distancing“. Durch ihr ununterbrochen vorgetragenes „zi zi bäh“ wird jeder Nachbar schon von weitem gewarnt, nur ja nicht zu nahe zu kommen. Ausgenommen sind nur engste Familienmitglieder.

Die Sorgenlöserin: die Stadtamsel
• Wer am Ostermorgen das Konzert der Stadtamseln hört, die sich gegenseitig mit immer neuen Variationen schönster Eigenkompositionen zu überbieten versuchen, der darf getrost einmal alle Sorgen vergessen. Frohe Ostern singt die Vogelwelt!

Wer unserer Vogelwelt etwas Gutes tun will, der nimmt beim Spaziergang in unseren leider zu knapp bemessenen Freiflächen ein bisschen Rücksicht auf die Natur. In Schutzgebieten und Biotopen bleibt man möglichst auf den Wegen und nimmt den vierbeinigen Gefährten für diese Wegabschnitte an die Leine. Man verpasst nichts. Vögel lassen sich von den Wander- und Spazierwegen viel besser beobachten als beim Laufen durch Gebüsche und Wiesen.
Spaziergänger auf den Wegen sind für Vögel ein gewohntes Bild und lösen deshalb keine Fluchtreflexe aus.


Quelle: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.
Klenzestr. 37
80469 München
www.lbv-muenchen.de