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Pferdekauf – Darauf sollte man achten!

Der altbekannte Tipp „Augen auf beim Pferdekauf“ gilt heute ebenso wie früher. Bevor man sich auf die Suche nach einem vierbeinigen Partner macht, sollte zuerst ein Blick auf die Finanzen geworfen werden. Das Augenmerk liegt dabei nicht nur auf dem Anschaffungspreis, sondern auch auf den laufenden Kosten, die auf einen Pferdebesitzer zukommen.

Zukünftige Ausgaben für den monatlichen Unterhalt, Impfungen, Wurmkuren, Hufpflege- und ggfs. –beschlag sowie eventuell notwendige Tierarztbesuche summieren sich schnell zu hohen Ausgaben.

Jedes Tier benötigt Zeit, woraus sich die Frage ergibt: Kann ich mich ausreichend darum kümmern, ohne im Stress zu versinken? Wer nicht klar mit ja antworten kann, sollte sich den Pferdekauf noch einmal gut überlegen. Denn sonst werden weder Ross noch Reiter miteinander glücklich.

Ausbildungsstand von Mensch und Tier beachten

Pferde kaufen ist kein Kinderspiel, sondern eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe. Ob in Tages- und Pferdezeitungen, auf Tiermärkten, Gestüten oder im Netz: Überall findet sich ein riesengroßes Angebot. Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines edlen Vierbeiners ist der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter. Beispielsweise die Kombination aus zwei blutigen Anfängern sollte grundsätzlich vermieden werden. Bestenfalls kann entweder das Tier vom Besitzer oder umgekehrt lernen.

Darüber hinaus kommt es natürlich darauf an, ob man einen reinen Freizeitpartner für gemütliche Ausritte sucht oder aktiv in eine der vielen Reitsportsparten wie beispielsweise Dressur, Springen, Military oder Distanz einsteigen möchte. Es versteht sich von selbst: Mit einem stämmigen Haflinger alten Typs ist das Erreichen der Leistungsklasse 1 kaum möglich. Und auch der jahrelang zur Zucht eingesetzte Vollbluthengst erweist sich eher selten als ruhiges Wald- und Wiesenpferd.

Haflinger und Friese auf Koppel

Was passt zu mir? - Hengst, Stute oder Wallach?

Nicht anders als der Mensch verfügt auch jedes Pferd über einen individuellen Charakter. Ein wenig ist er geschlechtsspezifisch, was vor langer Zeit zu dem alten Sprichwort „Der Reiter bittet die Stute, befiehlt dem Wallach und konsultiert den Hengst“ führte. Ganz so einfach ist es zwar nicht, jedoch sind Stuten wirklich öfter zickig. Beim Wallach kommt es auf den Kastrationszeitpunkt an, doch sind sie generell häufig als ein entspannter Pol in der Herde und für ihre Leichtführigkeit bekannt. Hengste testen in der Regel ihre Besitzer gerne immer mal wieder aus. Klarheit, Konsequenz und Souveränität sind im Umgang angesagt, dann werden auch sie zu tollen Partnern. Das Geschlecht kann zukünftigen Pferdebesitzern zwar eine Richtung geben, aber nur das persönliche Kennenlernen ermöglicht den wahren Charakter eines jeden Tieres zu erkennen.

Ankaufsuntersuchung (AKU)

Kein Pferdekäufer sollte auf eine tierärztliche Ankaufsuntersuchung verzichten. Durch sie lassen sich gesundheitliche Probleme entdecken, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Es gibt eine kleine und eine große Variante: Erstere besteht aus einer durchschnittlichen Allgemeinuntersuchung, Letztere kann unter anderem Röntgen, Ultraschall, Endoskopie und Szintigrafie beinhalten. Die AKU dient nicht allein der Feststellung von Gesundheit oder Krankheit. Vielmehr spielt auch die körperliche Eignung für den beabsichtigten Einsatzzweck eine Rolle.