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Neues vom Hellabrunner Elefantenbaby Otto

Am 11.11.2020 ist der kleine Elefant Otto im Münchner Tierpark zur Welt gekommen, er ist nun also schon gut einen Monat alt. Der kleine Kerl ist fit und munter und erkundet neugierig die Elefantenanlage im Innen- und Außenbereich. Mittlerweile hat er nicht nur seine beiden "Tanten" kennengelernt, sondern auch Schlamm, Wasser und Spielzeuge - alles Neue findet er toll und aufregend.  

19.11.2020: Otto erkundet sein Zuhause

Gut eine Woche alt ist der kleine Elefantenjunge Otto nun alt. Er trinkt, erkundet mit seinem kleinen Rüssel seine Umgebung und gönnt seiner Mama sogar etwas Schlaf.
Im zarten Alter von vier Tagen durfte Otto - in Begleitung und unter Beobachtung von Mutter Temi – zum ersten Mal die große Innenanlage des Hellabrunner Elefantenhauses.

„Der kleine Kerl entwickelt sich prächtig“, so Lorenz Schwellenbach, Tierpfleger im Hellabrunner Elefantenhaus, „Er bewegt sich schon sehr sicher und weiß auch schon, seinen kleinen Rüssel gut einzusetzen. Manch anderes Elefantenbaby ist in diesem Alter noch sehr viel unbeholfener als Otto“ .
Auch das Trinken klappt von Anfang sehr gut, der kleine Elefant trinkt in regelmäßigen Abständen bei seiner Mama, etwa zehn bis fünfzehn Liter am Tag. Außerdem konnten die Tierpfleger bei ihren Nachtwachen beobachten, dass Otto, aber auch Temi, entspannte Schlafphasen haben. „Elefanten können sowohl im Stehen als auch im Liegen schlafen. Temi hat sich in den vergangenen Nächten auch immer wieder hingelegt, das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die Eingewöhnung von Mutter und Kind bisher optimal verläuft.“, erklärt Schwellenbach.

Elefantenbaby Otto im Münchner Tierpark Hellabrunn

In den kommenden Tagen darf der kleine Elefant weiter das Haus kennenlernen und erkunden. Dabei wird er unterschiedliche Fußbodenmaterialien wie Sand, Asphalt und Gummi kennenlernen und in Berührung mit Wasser kommen. Im kleinen Trinkbecken hat Otto sogar schon ein kurzes Bad genommen. Als nächster Schritt steht dann, voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche, der erste direkte Kontakt mit den Tanten Mangala und Panang an. „Die Stimmung innerhalb der Elefantengruppe ist sehr positiv und entspannt – Otto wird sicherlich sehr freundlich aufgenommen werden“, so Schwellenbach.

Auf die Elefantengeburt in Hellabrunn reagierte auch Prominenz – Namensvetter und Komiker Otto Waalkes gratulierte mit einer Zeichnung. Tierpark-Direktor Rasem Baban: „Das freut und ehrt uns natürlich sehr.“ Dem Namen Otto liegt der letzte Wunsch einer Erblasserin zugunsten des Tierparks zugrunde.

26.11.2020: Otto trifft seine Tanten

Der kleine Otto ist inzwischen 15 Tage alt und entwickelt sich nach wie vor prächtig. Er wird immer geschickter mit seinem Rüssel, der für Elefanten ein wichtiges Instrument zum Tasten, Gestikulieren und natürlich zur Nahrungsaufnahme ist.

Nun traf zum ersten Mal auf seine Tanten Mangala und Panang, die bereits die Geburt aus nächster Nähe beobachten konnten, begrüßten Otto sehr entspannt und freundlich.

Das erste direkte Zusammentreffen von Otto und seinen Tanten verfolgten natürlich Mama Temi, aber auch das Tierpfleger-Teams ganz genau. Zwar ist die Situation mit einem Jungtier für Mangala und Panang – beide waren bereits bei Ludwigs Geburt im Jahr 2011 dabei – nicht neu, dennoch war es spannend, wie die beiden auf Otto reagieren würden. „Das erste Treffen verlief insgesamt sehr harmonisch“, so Tierpfleger Lorenz Schwellenbach. Otto nahm gleich neugierig Kontakt zu den beiden Tanten auf. Anfangs verlief sich der Kleine unter Panangs Bauch – da kam kurz Nervosität auf, aber Temi machte sich schnell bemerkbar und so wusste Otto, wo der richtige Bauch ist“, erzählt Schwellenbach.

Elefant Otto mit Mama Temi und seinen "Tanten" Mangala und Panang

Nachwuchs in der Gruppe ist zwar eine neue, aber keine unbekannte Situation für die Hellabrunner Elefantenkühe. Besonders Mangala verstand sich mit dem 2011 geborenen Elefantenbullen Ludwig sehr gut. Anders geht es da Vater Gajendra, der bisher noch keinen direkten Kontakt zu Jungtieren hatte. „Als er Otto das erste Mal sah, war er sichtlich irritiert vom Nachwuchs und bewegte sich ganz vorsichtig und rückwärts nach draußen“, so Schwellenbach. Auch im natürlichen Lebensraum sind Elefantenbullen bei der Aufzucht von Jungtieren nicht involviert. Sie leben als Einzelgänger und treffen nur zur Paarung auf die Kühe, während sich diese im Familienverband um die Jungtiere kümmern und zusammenleben. Dabei ist es durchaus üblich, dass sich auch andere Elefantenkühe an der Aufzucht beteiligen. Sobald die Tiere Bullen geschlechtsreif sind, verlassen sie die Mutterherde.

Doch bis es soweit ist, vergeht in Hellabrunn noch sehr viel Zeit – sodass nicht ausgeschlossen ist, dass Otto und Gajendra sich im direkten Kontakt begegnen können. Zunächst aber darf sich der kleine Elefantenbulle an die neue Situation im Haus gewöhnen. In den kommenden Tagen werden Otto und Temi immer mehr Zeit gemeinsam mit Mangala und Panang auf der Innenanlage des Elefantenhauses verbringen. Der erste Ausflug auf die Außenanlage wird vorrausichtlich noch einige Wochen dauern.

09.12.2020: Neues und Routine im Tagesablauf

In zwei Tagen wird Otto einen Monat alt. Er hat sich zu einem aufgeweckten und neugierigen Bullen entwickelt, der gerne Ball spielt und es liebt, sich von den Tierpflegern mit einem Wasserschlauch nass spritzen zulassen.

Mittlerweile ist der Tagesablauf mit Nachwuchs im Elefantenhaus schon sehr routiniert – jeden Morgen verbringen Temi und Otto etwa eine Stunde gemeinsam mit Mangala und Panang. Die beiden Tanten haben sich inzwischen an den kleinen Wirbelwind gewöhnt und haben ihn sehr gut in die Herde aufgenommen.

Wenn Panang, Mangala und Gajendra dann draußen sind, saust der kleine Otto vergnügt über die große Sandanlage – seine liebste Beschäftigung dabei ist eine große Stahlkugel, auf die er sogar draufsteigt. Außerdem genießt es Otto sichtlich, wenn die Tierpfleger ihn und Mutter Temi mit dem Wasserschlauch abspritzen. „Am Anfang hat sich Otto noch hinter Temi versteckt, sobald Wasser aus dem Schlau kam, aber inzwischen bekommt er gar nicht genug davon – es ist wirklich sehr nett anzuschauen und bereitet uns Tierpflegern viel Freude“, so Lorenz Schwellenbach.

Elefantenkind Otto spielt mit einer Metallkugel

Otto kann seinen Rüssel mittlerweile schon gekonnt einsetzen, um seine Umgebung zu erkunden und kleine Äste sowie Obst und Gemüse aufzunehmen. Die Hauptnahrungsquelle ist jedoch nach wie vor Muttermilch. Elefantenbabys werden etwa bis zum dritten Lebensjahr gesäugt.

Elefantenkuh Temi ist eine liebevolle und sorgsame Mutter. „Sie macht das wirklich hervorragend, vom ersten Tag an kümmert sie sich ganz toll um den Kleinen“, berichtet Schwellenbach. Temi wiegt nach der Geburt von Otto nun rund 130 Kilogramm weniger. „Bis Otto zum ersten Mal gewogen wird, wird es vermutlich noch einige Wochen dauern. Man sieht aber, dass Otto gut zunimmt, wächst und gedeiht“, erklärt Lorenz Schwellenbach.

15.12.2020: Elefant Otto beim Schlammbaden

Eine etwa zwei Quadratmeter kleine Pfütze bereitet Elefantenkind Otto zurzeit die größte Freude. Hier suhlt sich der Kleine ausgiebig im Schlammwasser, lässt es ordentlich spritzen und rollt sich anschließend durch den Sand.
Wenn die Tierpfleger das Tor zur großen Sandanlage im Hellabrunner Elefantenhaus öffnen, dauert es nicht lange und Otto macht sich im Laufschritt auf den Weg zu „seiner“ kleinen Schlammpfütze. Die kleine Sandmulde, die die Tierpfleger regelmäßig mit Wasser auffüllen, ist Ottos größter Spaß aktuell - er suhlt sich ausgiebig im Matsch und kann gar nicht genug vom Schlamm bekommen. Dabei spritzt es wild und der kleine Elefantenbulle sieht danach entsprechend schmutzig aus. Und als ob dies noch nicht genug wäre, rollt sich Otto danach genüsslich durch den Sand.

Otto und spielt mit Mama Temi im Schlamm

Elefantenbaby Otto spielt in der Riesenpfütze

Dieses Ritual ist auch für erwachsene Elefanten eine wahre Wellness-Behandlung. Elefanten lieben es, zu baden und sich anschließend mit Sand zu bewerfen. Das sorgt für eine gesunde Haut und schützt vor Sonne. Elefanten haben eine sehr sensible und pflegebedürftige Haut: An manchen Stellen kann die Haut bis zu drei Zentimeter dick sein, an anderen ist sie ganz dünn und der Struktur von menschlicher Haut sehr ähnlich. Außerdem spielt die Haut auch durch Berührungen in der Kommunikation mit anderen Artgenossen eine wichtige Rolle.

Im Tierpark Hellabrunn gibt es für die Elefantenherde insgesamt drei große Badebecken, davon zwei auf den Außenanlagen und eines im Haus. Außerdem werden die Elefanten täglich von den Tierpflegern mit einem Wasserschlauch abgespritzt – oft bewerfen sie sich anschließend mit Sand und Stroh.

Quelle: Tierpark Hellabrunn