Letzte Woche wurde ein grüner Leguan auf dem Gelände des grün geführten Bundes-Wirtschaftsministeriums in Berlin aufgefunden. Obwohl die Temperaturen steigen, ist ein dauerhaftes Leben in freier Natur in Deutschland und für Exoten wie diesen Leguan noch nicht möglich.
München, 27.07.2023 – Der Exot wurde eingefangen und da vor Ort eine tier- und verhaltensgerechte Unterbringung nicht möglich war, lebt es nun vorerst (wie viele Exoten aus ganz Deutschland) in der Auffangstation für Reptilien in München.
Sicher keine einfache Vermittlung für den Grünen Leguan
„Da die Echsen eine Länge von insgesamt zwei Metern erreichen und manchmal auch sehr launisch sein können, werden sie bestimmt eine Weile bei uns sitzen. Platz für so große Tiere bereitzustellen ist nicht immer einfach, besonders wenn sie niemand haben will. Als Auffangstation sind wir bis zur Weitervermittlung auch nur eine mittelfristige Lösung“, so Dr. Markus Baur, Leiter der Station.
Der Grüne Leguan, der es sich im Garten des Ministerums gemütlich machen wollte, hat den Namen "Robert" erhalten.
Mit dem Leguan aus dem Ministerium kamen zusätzlich noch zwei weitere Tiere dieser Art nach München. Ob die Echsen in Zusammenhang stehen, ist derzeit noch unklar. Die Tiere wurden bereits untersucht und haben keine gesundheitlichen Probleme.
Münchner Auffangstation immer am Limit
Die Kosten der Auffangstation werden zu etwa 20% durch den Freistaat Bayern getragen. Bei Beschlagnahmen und Fundtieren darf eine Rechnung an die einliefernde Behörde gestellt werden. Weitere Kosten, wie zum Beispiel der Strom für Wärmelampen, müssen erwirtschaftet oder durch Privatleute und deren Spenden getragen werden.
Dr. Markus Baur: „Eine Auffangstation, egal für welche Tierart, könnte ein Aushängeschild sein, nicht eine Institution, die im Verborgenen arbeiten muss.“
Weil der Grüne Leguan eine Länge von 2 Metern erreichen kann, benötigt er viel Platz und ist daher nur schwer zu vermitteln. Grüner Leguan "Gustav" ist einer der Dauergäste in der Auffangstation für Reptilien.
Wer die grüne Promiechse „Robert“ kennenlernen möchte und den Schutz exotischer Tiere unterstützen will, kann dies in Form einer Führung durch die Auffangstation für Reptilien möglich machen.
Wenig Möglichkeiten für Unterbringung von beschlagnahmten oder ausgesetzten Exoten
Exoten besetzen im Tierschutz nach wie vor eine Nische – darum fehlen für die artgerechte Versorgung der Tiere oft Personal und Räumlichkeiten. Europaweit!
Neben den Leguanen kommen daher auch andere Reptilien oder exotische Tiere wie Affen, und Wildkatzen in die Auffangstation in der Münchner Innenstadt.
Quelle: Auffangstation für Reptilien München e.V.