Vom 9. bis 12. Mai 2024 fand zum 20. Mal die Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ statt. Der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) findet die Ergebnisse wenig erfreulich und sorgt sich um typische Münchner Vogelarten. So sind z.B. Fitisse, Gartengrasmücken und Mehl- und Rauchschwalben kaum mehr zu sehen.
München, 23.05.2024 – Viele Münchnerinnen und Münchner haben bei der „Stunde der Gartenvögel“ mitgezählt und dem LBV ihre Ergebnisse gemeldet. Fazit: Es werden insgesamt immer weniger Vögel, aber vor allem immer weniger Arten. „Wenn diese Entwicklung sich fortsetzt, werden wir einige einst typische Münchner Vogelarten in den kommenden Jahren ganz verlieren“, meint Dr. Heinz Sedlmeier, Geschäftsführer der LBV-Kreisgruppe in München.
Der LBV gibt HIER die regionalen Ergebnisse zur Stunde der Gartenvögel 2024 bekannt.
Teilnahme erfreulich, Ergebnis weniger erfreulich
Von einem ruhigen Plätzchen im Garten oder Park oder vom Balkon aus wurde wieder eine Stunde lang die Anzahl der Vögel jeder Vogelart notiert und im Anschluss gemeldet.
Auch wenn über 1.200 Bürgerinnen und Bürger an der Zählaktion teilgenommen haben und fast 16.000 Vögel melden konnten: Die Ergebnisse sind alles andere als erfreulich. Denn in München sinkt nicht nur die Zahl der Vögel. Vor allem der Rückgang der Artenvielfalt bereitet den Naturschützerinnen und -schützern vom LBV Sorge. „Die wenigen Meldungen von Gartengrasmücke oder Fitis stehen beispielhaft für den Artenschwund in der Münchner Vogelwelt“, so Dr. Sedlmeier.
Das Vogelleben wird immer schwieriger
Schwindende Lebensräume, immer weniger Insekten und der Klimawandel machen es vielen Vögeln schwer. Langstreckenzugvögel wie Fitis (9 Meldungen) und Gartengrasmücke (14 Meldungen), die sich vorwiegend von Insekten ernähren, leiden doppelt: Die weite, gefährliche Reise und zu wenig Nahrung lassen die Bestände schrumpfen. Das gilt auch für Mehl- und Rauchschwalben, die zudem kaum noch Nistmöglichkeiten an neu gebauten oder sanierten Gebäuden finden.
Vogelarten-Rangfolge in der Region München
München Stadt: Platz 1 - 3 Kohlmeise, Amsel und Blaumeise
München Landkreis: Platz 1 – 3 Amsel, Kohlmeise und Haussperling
Die drei Erstplatzierten sind jeweils Standvögel, die auch im Winter bei uns bleiben. Den Gesang der Amsel und das Gezwitscher der Meisen hört man in München noch oft und auch deutlich, besonders Amseln trällern ausgesprochen laut. Doch insgesamt verliert der Münchner Vogelchor immer mehr einzigartige Sänger. „Umso wichtiger ist es, diesem Artenschwund mit gezielten Maßnahmen entgegenzuwirken“, so Heinz Sedlmeier, „damit in Zukunft wieder mehr Münchner Vogelstimmen im Frühling erklingen.“
Quelle: Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV), Kreisgruppe München - www.lbv-muenchen.de