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Johanniter München: Heilsame Hundebesuche

Johanniter feiern fünfjähriges Jubiläum ihrer Hunde im Besuchsdienst
Seit 2013 gibt es bei den Münchner Johannitern tiergestützte Angebote. Angela Tang hat das Projekt „Hunde im Besuchsdienst“ damals ins Leben gerufen und es wegen der Zunahme an Demenzerkrankungen im Frühjahr 2018 mit der „ tiergestützten Demenzbetreuung“ erweitert. 2017 besuchten die MenschHundeTeams über 460 Einrichtungen und  Einzelpersonen.

München, Mai 2018 – „Unsere MenschHundeTeams besuchen regelmäßig Seniorenheime, eine Wachkomastation, zwei Demenz-WGs, Einzelpersonen und Kindereinrichtungen in und um München“, berichtet Angela Tang von den Johannitern. Die Koordinatorin und Fachberaterin für tiergestützte Interaktion hat vor fünf Jahren die Einführung der „Hunde im Besuchsdienst“ im Regionalverband München federführend begleitet.

Johanniter Besuchshundedienst bei Seniorin

Angela Tang ist bereits seit 20 Jahren mit ihren eigenen Hunden im Bereich der tiergestützten Interaktion aktiv. Als sie 2013 die Leitung des Projektes bei den Johannitern erhielt, fing sie praktisch bei Null an. „Zunächst einmal musste ich einen Pool an Ehrenamtlichen aufbauen, die bereit waren, zusammen mit ihrem Hund die notwendige Schulung zu besuchen, um optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet zu sein“, erinnert sie sich.

„Am Anfang hatten wir fünf Ehrenamtliche, die in zwei Einrichtungen gerade einmal 15 Hundebesuche durchführten“, so die 51-Jährige. „Aktuell sind wir 32 Teams mit ganz verschiedenen Hunderassen, vom kleinen Mischling aus Rumänien bis zum stattlichen irischen Wolfshund. Allein im vergangenen Jahr haben wir 221 Besuche in zehn Senioreneinrichtungen, 178 Besuche bei Einzelpersonen und 62 Hundebesuche in vier Kindereinrichtungen absolviert.“

Durch die Zunahme an Demenzerkrankungen und rege Nachfrage haben wir das Projekt im Frühjahr 2018 mit einer speziellen Schulung (52 UEs) um „die tiergestützte Demenzbetreuung“ erweitert.
Somit können betroffene Familien dieses Entlastungsangebot zusätzlich nutzen und nach § 45 SGB XI mit ihrer Pflegeversicherung abrechnen.
Die Betroffenen können durch die speziell ausgebildeten Demenzhelfern mit ihren Hunden noch qualitativer und individueller abgestimmt auf ihre Krankheit betreut werden.

Für beide Projekte gilt:

Die Tiere und die Hundebesitzer müssen gut sozialisiert sein und durchlaufen einen eigens entwickelten Eignungstest. Gemeinsam absolvieren sie dann die jeweilige Schulung und können erst nach erfolgreichem Abschluss in einen passenden Einsatz gebracht werden. Dabei werden die Ehrenamtlichen fortlaufend durch uns begleitet und können an Helfertreffen, Fortbildungen und weiteren Veranstaltungen teilnehmen.

Im Hundebesuchsdienst besuchen die Teams einmal pro Woche eine Einrichtung oder eine Einzelperson. Die Besuche dauern zirka eine Stunde.
In der tiergestützten Demenzbetreuung steht der Hund erst mal nicht im Mittelpunkt, sondern die aktivierende Beschäftigung mit dem demenzkranken Menschen. Der Einsatz kann sich so über 2-3 Stunden erstrecken. Der Einsatz des Hundes ergibt sich häufig aus dem Bedürfnis des Besuchten und der Tagesform. „Manchmal geht es darum, mit dem Hund zu spielen, ihn zu streicheln oder gemeinsam einen Spaziergang zu unternehmen. Ein andermal steht beispielsweise die Unterhaltung über die Erlebnisse des Hundes unter der Woche im Mittelpunkt.“
In der Kombination von Mensch und Hund würden oftmals Vorgänge ausgelöst, die sonst nicht vorstellbar für die Person seien, so die Wahl-Münchnerin weiter. „Die Tiere verstehen die nonverbalen Kommunikationsformen des Menschen und reagieren sehr sensibel darauf. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell unsere Hunde Herzen öffnen können und Zugang zu Menschen finden.“
Für die besuchten Personen sei das Zusammensein mit den Hunden und ihren Haltern mit Freude, Spaß und Herzlichkeit, mit Bewegungsfreude, Lebendigkeit verbunden. Gerade im Demenzbereich werde die positive Wechselwirksamkeit deutlich.
„In den Einsätzen profitieren alle Beteiligten: Der Hundehalter, weil er seinen Hund sinnvoll einsetzen kann. Der Hund, weil er mit Menschen in Kontakt kommt und mit denen viel Spiel, Spaß und Spaziergänge erlebt. Der demenzerkrankte Mensch, weil ihm der Zugang zum Leben über den Hund oft leichter fällt. Der Angehörige des Demenzerkrankten, weil er seinen Angehörigen oft in einem neuen Licht sieht, wenn dieser mit dem Hund umgeht.“

Bei den Hunden im Besuchsdienst und der tiergestützten Demenzbetreuung handelt es sich um Angebote des professionalisierten Ehrenamts.

Interessenten können sich unverbindlich direkt mit Angela Tang in Verbindung setzen.
Telefon: 089 – 374 104 600, E-Mail: angela.tang@johanniter.de

www.johanniter.de

 

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