Hunde sind überwiegend Karnivoren. Das bedeutet, dass ihre Verdauung in erster Linie darauf ausgelegt ist, tierische Proteine und Fette zu verwerten. Dass es sich bei den im Futter enthaltenen Eiweißquellen jedoch nicht zwangsläufig um herkömmliches Fleisch wie Rind oder Geflügel handeln muss, beweisen einige Hersteller, die Hundefutter und Nahrungsergänzungen mit Insektenprotein in ihr Sortiment aufgenommen haben.
Insektenprotein entlastet die Umwelt
Die Haltung von Nutztieren zählt zu den größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Schon heute werden rund 75 Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Flächen direkt oder indirekt für die Viehzucht benötigt. Davon abgesehen trägt das vor allem von Rindern produzierte Methan in erheblichem Ausmaß zum Treibhauseffekt bei.
Da die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten deutlich wachsen wird, steigt die Nachfrage nach Fleisch weiter an, wodurch sich die Probleme für die Umwelt sogar noch vergrößern dürften.
Vor diesem Hintergrund ist es durchaus sinnvoll, sich auch beim Thema Hundefutter Gedanken um mehr Nachhaltigkeit zu machen. Schließlich wohnen alleine in deutschen Haushalten mehr als neun Millionen Hunde, die jeden Tag gefüttert werden wollen.
Hundefutter mit Insektenprotein kann dazu beitragen, die Umwelt zu entlasten. Denn Insekten benötigen im Vergleich zu klassischen Nutztieren wie Rindern deutlich weniger Platz. Zudem wird bei der Herstellung von Insektenprotein nur ein Bruchteil der Energie benötigt, die für den gleichen Ertrag an Proteinen aus Fleisch erforderlich ist.
Die Unterschiede sind auch bei Insekten groß
Allerdings sind die Unterschiede im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit auch bei den verschiedenen Insektenarten, die als Rohstoff für Hundefutter infrage kommen, groß.
So dauert es bei Mehlwürmern beispielsweise rund acht Wochen, bis diese weiterverarbeitet werden können. Zudem müssen Mehlwürmer mit Mehl gefüttert werden. Das dafür benötigte Getreide muss natürlich auch angebaut werden, wodurch die für die Zucht von Mehlwürmern erforderliche Fläche am Ende deutlich größer ausfällt, als es auf den ersten Blick den Anschein macht.
Die Schwarze Soldatenfliege (Hermetia Illucens) erweist sich im Vergleich zu Mehlwürmern als deutlich genügsamer. Denn ihre Larven ernähren sich ausschließlich von Bioabfällen und können bereits nach etwa sechs Tagen zu Insektenprotein verarbeitet werden.
Ist Insektenprotein für Hunde bekömmlich?
Selbstverständlich ist kein verantwortungsbewusster Hundehalter bereit, die Gesundheit seines Vierbeiners der Umwelt zuliebe aufs Spiel zu setzen. Viele Besitzer dürften daher zunächst skeptisch sein und daran zweifeln, dass Insektenprotein für Hunde ein adäquater Fleischersatz ist.
Doch tatsächlich ist genau das der Fall. Denn das Protein, das zum Beispiel aus den Larven der Schwarzen Soldatenfliege hergestellt wird, enthält alle für Hunde essentiellen Aminosäuren und kann von ihrem Körper sehr gut verwertet werden. Zudem weist es eine ebenso gute Verdaulichkeit wie Hühnerfleisch auf, wie im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität Hannover belegt werden konnte.
Außerdem kommt die Zucht der Larven ohne Antibiotika aus, sodass sich davon auch keine Rückstände im Futter befinden können. Darüber hinaus ist das Allergiepotential bei Futter mit Insektenprotein sehr gering, weshalb es nicht zuletzt für Hunde mit einer Futtermittelallergie eine willkommene Alternative sein kann.
Fazit
Insekten bieten als alternative Proteinquelle für Hundefutter offensichtlich eine Reihe von Vorteilen. Sie entlasten die Umwelt und scheinen für den Organismus von Hunden mindestens so gut geeignet zu sein wie normales Fleisch.