Die Katze ist das beliebteste Haustier in Deutschland. Die unabhängigen und freiheitsliebenden Schönheiten mit dem hohen Schmusefaktor sind in über 8 Millionen Haushalten anzutreffen. Auf den ersten Blick erscheint eine Katze recht anspruchslos zu sein, aber man darf sich nicht täuschen lassen.
Welche Kostenpunkte muss man bei der Katzenhaltung einkalkulieren?
Anschaffung
Rasse oder Normalo?
Besitzer einer "normalen" Europäischen Hauskatze (EHK) oft froh sind, wenn sie die Kitten in gute Hände abgeben können, deswegen bekommt man diese häufig für wenig Geld oder sogar geschenkt. Der Preis für eine Rassekatze beginnt je nach Rasse und Seltenheit bei einigen Hundert Euro. Wer ein Tier für Ausstellungen und Zucht sucht, kann preislich auch bis in den höheren 4-stelligen Bereich gelangen.
Katze aus dem Tierheim?
Bei der Katze aus dem Tierheim oder Tierschutz wird normalerweise eine Schutzgebühr verlangt. In der Regel sind diese Katzen aber bereits geimpft und - je nach Alter - auch schon kastriert.
Wohnungskatze am besten im Doppelpack
Ältere Katzen können durchaus Einzelgänger sein, für ein Katzenbaby aber ist ein Spielgefährte recht wichtig. Viele Kosten können sich also verdoppeln.
Katzenfutter
Die Preisunterschiede beim Katzenfutter sind relativ groß. Wie bei vielen anderen Produkten gilt aber auch hier: nicht immer ist das teuerste auch das beste! Die Frage, ob Trockenfutter gefüttert werden kann, ist bei Katzenernährungsexperten umstritten. Die Mischung macht´s wahrscheinlich aus: Wenn Sie ein hochwertiges Nassfutter kaufen, kann -wenn die Katze genügend trinkt-, auch mal Trockenfutter angeboten werden.
Tierernährungsberater geben gute Tipps, was je nach Alter, Gesundheit und Gewicht am besten gefüttert werden soll und informieren, wie man aus der Zusammensetzung des Fertigfutters auf die Qualität schließen kann.
Aber seien Sie gewarnt: Madame Katze ist sehr wählerisch. Sie können die beste Nahrung bereitstellen, wenn ihr gerade nicht danach ist, verschmäht sie diese, auch wenn ihr eigentlich schon der Magen knurrt.
Wichtige Katzen-Utensilien
Fress- und Trinknapf
Vom einfachen Teller bis hin zur kunstvoll designten Fressschale ist alles möglich, solange auf Sauberkeit geachtet wird und dass der Futterplatz an einer ruhigen Stelle ist.
Bedenken Sie, dass Katzen sich ihr Fressen auch gerne mal aus dem Napf herausziehen. Wählen Sie deswegen einen Ort, der sich gut reinigen lässt oder besser noch, benutzen Sie eine Napfunterlage, denn diese verhindert gleichzeitig auch das Verschieben. Der Trinknapf sollte möglichst einen eigenen Platz bekommen.
Wer 1 - 2 Tage verreisen will, kann auch einen Futterautomat aufstellen, der das Tier per Timer verlässlich mit Trockenfutter versorgt.
Transportbox
Obwohl eine Katze normalerweise ja nicht mit auf Reisen geht, braucht sie zumindest für die Fahrt zum Tierarzt eine robuste und ausreichend große Transportbox. Wegen der leichten Reinigung empfiehlt sich eine Box aus Kunststoff.
Katzenklappe
Super, wenn die Katze allein entscheiden kann, ob sie draußen in der Sonne flanieren oder gemütlich auf der Couch liegen möchte. Eine Katzenklappe, z.B. an der Keller- oder Terrassentür, gibt der Katze diese Freiheit, die sie so schätzt.
Damit sich nicht auch fremde Katzen in Ihrem Haus breit machen, ist es empfehlenswert, die Katze chippen zu lassen. So kann man eine Klappe wählen, die den Chip lesen kann und sich nur für die Katze des Hauses öffnet.
Sie haben keine Parterrewohnung und möchten Ihrer Katze trotzdem eine Freilaufgelegenheit bieten? Auch dazu gibt es Möglichkeiten, wie z.B. eine Faltkatzenleiter.
Spielzeug
Besonders die Wohnungskatze ist darauf angewiesen, dass man sich regelmäßig mit ihr beschäftigt und sie „bespaßt“.
Die Katze braucht sowohl Spielzeug zur Selbstbeschäftigung als auch zum gemeinsamen Spielen mit ihrem Menschen. Klar variieren die Preise enorm, denn von der kleinen Stoffmaus zum „Hightech Activity-Center“ wird alles geboten. Wer gerne bastelt, findet im Internet tolle Anleitungen für günstiges Katzenspielzeug.
Kratzbaum
Der Kratzbaum ist eine der wichtigsten Anschaffungen. Der Stubentiger braucht ihn nicht nur zum Krallenschärfen, sondern auch zum Klettern und zum Entspannen auf einem erhöhten Platz, der ihm Überblick gewährt. Für die Erhaltung von Polstermöbeln und Stuhlbeinen können auch weitere Kratzbretter u.ä. beitragen.
Langeweile kann die Katze durchaus auf sehr abenteuerliche Gedanken bringen.
Katzenklo
Nicht nur die Wohnungskatze, auch die Freigängerin braucht im Haus mindestens ein Katzenklo. Dazu muss auch die nötige Streu besorgt werden und eine Schaufel zur Entsorgung der Hinterlassenschaft. Welche Streu Ihre Katze bevorzugt, werden Sie schnell merken. Madame Katze kann auch da recht eigen sein.
Tierärztliche Versorgung
Die Kosten für Impfungen, Entwurmungen und Kastration kann man berechnen – viele Tierärzte haben ihre Preise schon auf Ihrer Internet-Seite.
Alle weiteren Ausgaben für die tierärztliche Versorgung aber sind schwer abzuschätzen, denn ob die Katze von Verletzungen oder Krankheiten geplagt wird und evtl. auch Operationen bezahlt werden müssen, ist nicht vorhersehbar.
Mit einer Tierkranken- oder Tier-OP-Versicherung kann man sich absichern, denn eine OP kann schnell mal einige Tausend Euro kosten. Hier bleibt abzuwägen, ob es sich lohnt, denn auch die Versicherungen sind nicht ganz billig.
Lassen Sie das Tier vom Tierarzt am besten chippen und/oder tätowieren. Eine gechippte Katze kann kostenlos im Tierregister Tasso e.V. (ein gemeinnütziger Verein, der bei der Suche nach vermissten Haustieren hilft) registriert werden.
Katzensicherungen
Unsere Samtpfoten können weit und hoch springen und sie klettern für ihr Leben gern. Balkonbesitzer brauchen deswegen Sicherungen, die die Katze im „Freiluftheim“ schützen. Wenn sich ein Vogel erlaubt, direkt an ihrem Balkonplatz vorbeizufliegen, wird die Katze nicht lange fackeln und nach ihm haschen, da kann schnell ein Absturz passieren. Die Kosten für eine Vollvernetzung des gesamten Balkons muss also mit einberechnet werden.
Auch Fenster sollten gesichert werden. Das Tier könnte am gekippten Fenster hochspringen, im Spalt hängenbleiben und sich schwer verletzen oder sogar qualvoll verenden, wenn der Besitzer längere Zeit unterwegs ist. Das geöffnete Fenster birgt dieselben Gefahren wie der Balkonplatz. Wer die Katze zum Lüften nicht aussperren möchte, sollte das Fenster mit einem Netz absichern.
Katzenpension/ Katzensitter
Im Gegensatz zum Hund bleibt eine Katze lieber in den heimischen vier Wänden, wenn die Familie auf Reisen geht. Für eine Nacht tut´s ein weiterer Napf mit Trockenfutter oder der Futterautomat. Spätestens nach 24 Stunden sollte aber jemand nach der Katze sehen. Gut, wenn ein tierlieber Nachbar dies übernehmen kann, ansonsten sollte man sich nach einem Katzensitter oder einer Katzenpension umsehen. Der Vorteil des Katzensitters: das Tier kann in der gewohnten Umgebung bleiben, der Vorteil der Katzenpension: die Rundum-(die Uhr)-Betreuung.
Die Preise finden sich meist auf der Internet-Seite der Sitter und Pensionen.
Kostenfaktor Zeit
Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist die Zeit, die wir uns dem Tier widmen sollten - ein ideeller Wert, aber von großer Bedeutung. Bei Singles, die ganztags arbeiten und auch ihre Abende häufig auswärts verbringen, vereinsamt eine einzelne Katze schnell. Hier ist eigentlich nur ein Katzengespann vertretbar. Aber bedenken Sie bitte, dass auch eine Zweitkatze nicht das Spiel mit dem Menschen ersetzt!
Wer sich ein Tier anschafft, muss sich darum kümmern können - finanziell und zeitlich. Die Verantwortung für ein ganzes Katzenleben, das manchmal mehr als 18 Jahre währt, muss vor der Anschaffung in aller Ruhe überlegt werden.
Aber ...
Eine schnurrende Katze auf dem Schoß strahlt Ruhe aus und trägt ihren Teil zum Wohlbefinden des Besitzers bei. Eine Katze, die sich in der Spielkiste, später vielleicht am Hausaufgabentisch oder im Jugendbett der Kinder breitmacht, kann eine ganze Kindheit bereichern. Auch das sollten Sie bedenken!