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Die Spürnasen

Hunde haben außergewöhnliche Riechorgane. Glücklicherweise benutzen sie diese nicht nur um verbuddelte Knochen wieder zu finden, sondern sie helfen damit den Menschen bei vielerlei Aufgaben. 

Ob es um die Spur nach vermissten Menschen oder nach Schimmel in den Wänden geht - die Vierbeiner haben das "Näschen" dafür. Wie man ihr besonderes Talent auch für den Natur- und Artenschutz einsetzt, beschreibt Annette Hackbarth in der Zeitschrift "Faszination Tier & Natur".

Den ersten Teil ihrer Reportage lesen Sie hier: 


  Immer der Nase nach

Hundenasen und ihre Inhaber kann man auf fast alles trainieren: Betäubungsmittel, Sprengstoff, Bargeld – im Dienste unserer Steuergesetze und Sicherheit. Fährten- und Flächensuchhunde finden Vermisste mitten in der Stadt oder Verschüttete in Lawinen oder nach Erdbeben in den Trümmern ihrer Häuser. Das kennt man. Relativ neu, aber nicht minder effektiv ist ihr Einsatz im Dienste des Natur- und Artenschutzes.

Hundeschnauze Foto: Faszination Tier & Natur
 

Dabei geht es teilweise auch um organisierte Kriminalität, ganz ähnlich wie beim eingangs erwähnten Drogenschmuggel. Der Handel mit bedrohten Arten – man muss es leider sagen – boomt. Die Gewinnspannen sind unglaublich. In Südamerika bekommt ein Papageifänger ein paar Dollar, der Vogel kann hier für das Hundertfache, teilweise Tausendfache verkauft werden. Manchem Sammler exotischer Tiere ist es egal, wo die Tiere herkommen, oder es werden hierzulande Papiere gefälscht.

Dann gibt es noch Touristen, die Gefallen finden an beispielsweise einer Nachttischlampe, gefertigt aus dem Panzer einer gefährdeten Meeresschildkröte. Nach Meinung nicht weniger gehört eine derartige Geschmacksverirrung an sich schon unter Strafe gestellt, sich mitschuldig an dem Verschwinden der Arten zu machen, noch dazu für derlei Nippes, ist aber tatsächlich strafbar.

„Machen Sie bitte mal Ihren Koffer auf!" Wer diesen Satz hört, der wurde meist nach der Gepäckausgabe von einem Zollbeamten aus der Schlange der Reisenden gefischt und zu einem Extraschalter geführt. Nicht selten fährt dem Betreffenden schon jetzt der Schreck in die Glieder. Um Tierschmuggler und Käufer von Ramsch, für den oftmals sogar Tiere bedrohter Arten getötet werden, von ihrem Tun abhalten oder bestrafen zu können, muss man diese erst einmal identifizieren. Es ist bei dem heutigen Flugaufkommen praktisch nicht möglich, jeden Koffer zu kontrollieren – durch Menschenhand. Ausgebildete Hunde können dies schon, denn für sie muss der Koffer nicht einmal geöffnet werden.

Amy und Uno laufen an einer Reihe von Koffern entlang. Sie tun Dienst am größten deutschen Flughafen, in Frankfurt. Für sie ist es keine Arbeit. Amy und Uno spielen. Sie spielen „Such den Vogel" oder „Such die Koralle". Sie wedeln, schnüffeln, hecheln, laufen weiter. Ganz in der Nähe ist der jeweilige Hundeführer, bereit sofort einzugreifen, wenn der Hund einen Fund anzeigt. Dann ist es wichtig, dass sofort die Belohnung kommt, das Spiel mit einem Dummy. Ein Kollege prüft parallel den Inhalt des Gepäckstückes.

Amy und Uno gehören zu den aktiv anzeigenden Spürhunden, d. h. sie bellen und kratzen, wenn sie ihren Zielgeruch aufgespürt haben. Wurden sie fündig, folgen für einige Minuten ausgelassenes Spielen und eine kurze Verschnaufpause, um frischen Wind in die Nase zu bekommen. Dann sind sie schnell wieder bereit für ihren spielerischen Einsatz. Sie tun hinter den Kulissen des Flughafens Dienst, da, wo die Koffer aus dem Flieger kommen, und bevor sie auf dem Gepäckband landen.

Nicht selten sind die Hunde die erlösende Rettung für mit Klebeband umwickelte und in Plastikröhrchen gestopfte Papageien oder in Zigarrenkisten zusammengerollte Schlangen. Wenn diese Glück haben, sind sie noch am Leben und können sich erst einmal in Auffangstationen erholen. Viele aber leben nicht mehr, bei den Gewinnmargen ist ein erheblicher „Verlust" seitens der illegalen Händler einkalkuliert. Aber immerhin können Uno und Amy dann noch dazu beitragen, dass der Besitzer des Koffers zur Rechenschaft gezogen wird. ...


Den kompletten Artikel "Immer der Nase nach" konnte man in der Dezember 12 Ausgabe der Zeitschrift "Faszination Mensch & Natur" lesen.

Info: Die Zeitschrift "Faszination Tier & Natur" hat leider 2014 ihr Erscheinen eingestellt.

  

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