Für die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist pelzfreie Mode ein aktuelles Thema, denn bei den diversen derzeit stattfindenden internationalen Modemessen spielt Pelz auch für die Kollektion 2014/15 wieder eine große Rolle. Verbraucher können sich aber auch selbst informieren, wo es pelzfreie Mode gibt.
Was trage ich eigentlich an meinem Hals?
Welches Tier „ziert“ den Kragen der Winterjacke? Ist der Kragenbesatz aus echtem Pelz oder nicht? Einige Pelzträger dachten, dass aufgrund des niedrigen Preises einer Jacke der Besatz niemals ein echter Pelz sein könnte. Doch der Preis ist kein Kriterium: Kleidung mit Echtpelz-Besatz kann durchaus günstig sein. Viele Menschen wissen einfach nicht, was sie da am Hals tragen – das ist kurz gefasst das Ergebnis von „Check your Jacket“. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat diese Umfrage bei der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin und in den Haupteinkaufsstraßen von Wien und Zürich gestartet und vor allem junge Menschen nach ihrer Einstellung zu Pelz befragt. Siehe auch dieses YouTube-Video!
http://youtu.be/ChNrvaJkDJ0
„Auch wenn es erfreulicherweise viele Passanten gab, die Pelz ganz entschieden ablehnen, zeigte sich deutlich, dass Pelz wieder salonfähig ist“, sagt Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN., die vor der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin die Interviews durchführte. „Ein Grund dafür ist, dass wir Pelz in der aktuellen Mode vor allem als Besatz und kaum noch als kompletten Mantel finden.“
Dr. Stephany sieht großen Aufklärungsbedarf, denn viele der Befragten wussten nichts über das Fell an ihrer Kleidung. Pelzmode ist oft gar nicht oder bestenfalls unzureichend deklariert ist. Informationen zu Tierart oder Herkunft finden sich nur selten, über die Haltungsbedingungen auf Pelzfarmen erfährt der Verbraucher gar nichts.
Pelzapplikationen groß in Mode
Durch die Verwendung kleiner Pelzteile und eine steigende Nachfrage in Asien ist die Anzahl der für Mode getöteten Pelztiere drastisch angestiegen; weltweit sterben jedes Jahr ca. 100 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde für die Modebranche. Die bewegungsfreudigen Tiere fristen in winzigen Drahtgitterkäfigen ein kurzes Leben und werden qualvoll getötet. Andere Arten wie Kojoten oder Waschbären werden durch tierquälerische Fallen in der freien Wildbahn gefangen.
Schnelle Info für Verbraucher
Zum Thema Pelz bietet VIER PFOTEN viele Informationen rund um das Thema Pelz und eine Tierschutz-App fürs Smartphone
Auf der Tierschutz-App erhält man unter „Pelzfrei shoppen“ eine Liste all jener Firmen, die beim von „VIER PFOTEN unterstützten Fur Free Retailer Program“ mitmachen. Das sind Einzelhändler, die sich zu einem Ausstieg aus dem Pelzverkauf verpflichtet haben. Bereits jetzt sind viele bekannte Unternehmen dabei, darunter Esprit, H&M, C&A und s.Oliver. Viele weitere sollen noch folgen (Informationen dazu auch unter www.furfreeretailer.com).
Wie kann ich echten von falschem Pelz unterscheiden?
Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany informiert: „Beim Auseinanderziehen der Pelzhaare sieht man, ob der Pelz auf Leder oder einem textilen Stoff haftet – Leder ist ein eindeutiges Indiz für Echtpelz.“ Bläst man in den Pelz sachte hinein und die Härchen flirren in verschiedene Richtungen, handelt es sich ebenfalls um Echtpelz. „Falscher Pelz ist weniger fein und reagiert nicht so extrem“, erklärt Dr. Stephany. Grundsätzlich ist auch der Geruchs-Test aufschlussreich: Zündet man Pelzhaare an, riecht es typisch nach verbrannten Haaren.
Quelle: VIER VPOTEN e.V./ 31.01.2014
