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LBV-Kreisgruppe München erhält Auszeichnung

Das Projekt “Biodiversität und Klimawandel” der LBV-Kreisgruppe München wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird vorbildlichen Projekten verliehen, die mit ihren Aktivitäten auf die Chancen aufmerksam machen, welche die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.

Das Projekt hat zum Ziel, den Klima- und Artenschutz in München jenseits von Naturschutzgebieten und Biotopen, sondern ganz direkt vor der Haustür jedes Einzelnen zu stärken und die Verknüpfung zwischen biologischer Vielfalt und Klimawandel aufzuzeigen. Biologische Vielfalt gibt es nämlich nicht nur in der „freien Natur“, sondern natürlich auch mitten in der Stadt, und alltägliche Entscheidungen haben einen großen Einfluss, sowohl mit Blick auf ihre Klima-Auswirkungen als auch auf die lokale Artenvielfalt.
Auch auf dem Balkon und im eigenen oder im Gemeinschaftsgarten kann man ganz konkret etwas für die Artenvielfalt tun: Sei es durch torffreies Gärtnern, sei es durch den Bau kleiner Lebensraum-Elemente wie eines Hummelkastens, einer Igelburg, oder den Schutz bestehender Nistplätze am Haus.
Das laufende Jahr hatte urbane Wildblumenwiesen als Schwerpunkt: Es gab ein Seminar für Vertreter der Wohnungsbaugesellschaften, bei dem aufgezeigt wurde, wie artenreiche Blumenwiesen im Wohnquartier realisiert werden können. Für Privatleute gab es sogenannte „Blühbriefe“ mit gebietsheimischem Saatgut und ausführlichen Informationen zur Anlage einer kleinen Blühinsel. Es sind diverse Broschüren entstanden mit Informationen und Handreichungen für „Naturgarten-Bausteine“. Finanziell wird das Projekt vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München gefördert.

Mit diesem vorbildlichen Projekt wird die Bewahrung der Artenvielfalt und der Schutz des Klimas über den Verantwortungsbereich professioneller Akteure hinaus erweitert und in die Lebenswirklichkeit der Münchnerinnen und Münchner geholt. Ihnen werden Wege aufgezeigt, zu aktiv Handelnden im urbanen Kontext zu werden und Biodiversität als Teil ihrer direkten Lebenswelt zu erkennen und in ihr Handeln einzubeziehen. Diese Aktivitäten haben die UN-Dekade-Fachjury beeindruckt. Neben der offiziellen Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhielt die Projektleiterin Dr. Sophia Engel, stellvertretend für alle Mitwirkenden, einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht. Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Natur ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit dem Sonderwettbewerb „Soziale Natur - Natur für alle“ den Blick auf die Chancen, die die Natur für den sozialen Zusammenhalt bietet. Ausgezeichnet werden vorbildliche Projekte an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen, die zeigen, wie konkrete Maßnahmen praktisch aussehen.

LBV München erhält die UN-Auszeichnung

Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr. Zur Beteiligung am Wettbewerb bestehen keine Fristen. Eine entsprechende Bewerbung als UN-Dekade-Projekt erfolgt online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter www.undekade-biologischevielfalt.de.

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Quelle: LBV-München