Der Frühling naht und die ersten Vögel halten bereits Ausschau nach geeigneten Nistplätzen. Nun ist es an der Zeit, ihnen eine geeignete „Wohnung“ zur Verfügung zu stellen, wo sie sicher und geborgen ihren Nachwuchs aufziehen können. Auch die Wohnung vom letzten Jahr kann renoviert werden und so wieder als Quartier dienen.
Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Nistkästen aufzuhängen und wie man alte Kästen reinigen sollte.
Die zunehmende Urbanisierung und Abholzung machen es für Vögel immer schwieriger, geeignete Brutplätze zu finden. Mit Nistkästen kann man Meisen, Zaunkönigen und Rotkehlchen eine Kinderstube für den Nachwuchs bieten und die Natur unterstützen – auch für Kinder eine tolle Gelegenheit, etwas über die heimische Vogelwelt zu lernen.
Wie können wir unseren heimschen Vögeln helfen?
Der richtige Zeitpunkt für den Nistkasten nicht verpassen
Nistkästen sollten spätestens bis Mitte März oder Anfang April aufgehängt sein. Danach sinkt die Chance, dass die Behausungen angenommen werden.
Frühjahrsputz im Vogelhaus
Wer bereits Nistkästen hängen hat, sollte diese jetzt reinigen, bevor sich die Vögel dort niederlassen. Die ersten Meisen, Sperlinge und Kleiber sind bereits auf der Suche. Haben die Tiere mit dem Nestbau begonnen, sollte man sie auf keinen Fall stören.
Für noch unbewohnte Nistkästen ist jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz. „Man muss einen Nistkasten nicht permanent säubern. Einmal im Jahr, nach oder vor der Nistzeit, kurz reinemachen ist aber durchaus sinnvoll. In den Kästen sammeln sich während einer Brutsaison Kot, Schmutz und Parasiten. Für die kleinen Jungvögel ist es besser, in einer möglichst parasitenfreien Umgebung zu schlüpfen. Zur Reinigung ist es ausreichend, die Kästen einmal gründlich auszuklopfen und auszufegen. Bitte die Brutplätze nicht mit chemischen Putzmitteln bearbeiten“, so die VIER PFOTEN-Biologin.
Nistkasten selbst bauen?
VIER PFOTEN Tipp: Mit ein paar Brettern und etwas handwerklichem Geschick ist ein Nistkasten schnell selbst gebaut. Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Bauanleitungen für diverse Vogel-Behausungen, denn verschiedene Vogelarten haben unterschiedliche Bedürfnisse. „Beim Bau sollte man vor allem auch auf die Größe des Einflugloches achten. Stare brauchen beispielsweise größere Nistkästen und auch Einfluglöcher als etwa Meisen. Am besten beobachtet man aufmerksam ein paar Tage, welche Vögel sich im Garten oder vor dem Balkon aufhalten“, so Diplom-Biologin Lindenschmidt. In Baumärkten findet man ansonsten zahlreiche Schnellbau-Sets. Die DIY-Sets sind meistens aus unbehandeltem Holz, welches man dann nach eigenem Geschmack dekorieren und anmalen kann – für Kinder ein Riesenspaß.
Nistkästen richtig aufhängen
Für einen Nistkasten findet sich selbst auf dem kleinsten Balkon Platz. „Die Kästen sollten möglichst an einer windgeschützten Stelle hängen. Das Einflugloch sollte im Idealfall nicht zur Wetterseite im Westen oder in die pralle Sonne zeigen. Eine Ostausrichtung eignet sich am besten“, so die Wildtierexpertin. Die Kästen dürfen nicht zu niedrig hängen, sondern über Kopfhöhe, mindestens in zwei Meter Höhe. „Man sollte auch aufpassen, dass man die Nistkästen nicht unbedingt neben der Terrasse oder über der Lieblingsbank aufhängt. Die permanente Anwesenheit von Menschen ist für die Vögel störend“, sagt VIER PFOTEN-Expertin Lindenschmidt.
Es ist also gar nicht so schwer, der heimischen Vogelwelt ein bisschen zu helfen und dazu beizutragen, dass sie uns weiterhin in ihrer Vielfalt erhalten bleibt.
Quelle: VIER PFOTEN e.V.