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Welche Kosten verursacht ein Hund?

Kann ich mir einen Hund leisten? Egal, ob man sich in die niedlichen Kulleraugen eines Welpen verliebt hat, ob man den Entschluss beim Blick in die traurigen Augen eines dürren Auslandshundes gefasst hat oder ob man einfach dem Wunsch der Kinder nachgeben will – einem Hund ein Heim zu bieten sollte nie eine spontane Aktion sein oder aus einer Laune heraus geschehen.
Denn mit der Anschaffung eines Hundes übernimmt man eine langwährende Verantwortung.

Der Hundebesitzer in spe sollte vorher prüfen, ob er die Versorgung des Vierbeiners über viele Jahre gewährleisten kann. Kein Hund darf vernachlässigt werden, weil es der zeitliche oder finanzielle Rahmen nicht hergibt. Deshalb ist es wichtig, sich vorher mit einigen Fragen auseinanderzusetzen.

Welpe auf der Wiese mit Ball im Maul

Welche Kosten verursacht ein Hund?

Anschaffung

Hunde vom Züchter können je nach Rasse schon einen beachtlichen Betrag kosten. Sogenannte „Wühltischwelpen“ aus dem Internet mögen da auf den ersten Blick viel günstiger erscheinen. Doch die eingesparten Kosten beim Kauf können sich bei den Tierarztkosten vervielfachen, wenn durch schlechte Züchtungen Krankheiten gleich mitgeliefert werden. Ganz abgesehen davon unterstützt man mit einem solchen Kauf die oft skrupellosen Händler und übersieht das Leid der Hündinnen, die zu Gebärmaschinen gemacht werden. Deshalb unbedingt Hände weg von den Billighunden!

Für Hunde von Tiervermittlungsorganisationen zahlt man normalerweise eine Schutzgebühr. Bei Tierschutzvereinen wird meist eine Vor- und/oder Nachkontrolle im neuen Heim vorgenommen.

Hundesteuer

Wer sich einen Hund anschafft, muss ihn anmelden und eine Hundesteuer entrichten, die je nach Wohnort unterschiedlich hoch ist. Den Steuersatz erfahren Sie bei der Gemeinde/ Stadt, meist auch auf deren Internetseite. Prüfen Sie dabei auch, ob die Möglichkeit besteht, mit dem Absolvieren eines Hundeführerscheins die Hundesteuer für ein Jahr auszusetzen.

Hunde-Haftpflichtversicherung

Ein äußert wichtiger Posten! Denn wie leicht kann ein Hund z.B. durch einen Sprung auf die Fahrbahn einen schweren Unfall verursachen oder durch eine schuldhafte Kollision mit einem Radfahrer immense Arztkosten erzeugen.

Tierarztkosten

Die Kosten für Grundimmunisierung und jährliche Wiederholungsimpfungen kann man gut berechnen. Aber bei einer Unfallverletzung, einer akuten oder chronischen Erkrankung kann es wirklich teuer werden.

Ein Hundebesitzer, den diese Kosten in finanzielle Schwierigkeiten bringen könnten, legt am bestem monatlich einen kleinen Betrag zur Seite, um für Notfälle gerüstet zu sein. Hunde-Krankenversicherungen haben meist relativ hohe Beiträge, eine Teilversicherung, z.B. für Operationen, kann aber durchaus sinnvoll sein.

Hundeschule

Nicht nur für große oder bereits auffällige Hunde ist eine Hundeschule empfehlenswert, es sollte wirklich jeder Hund ein gewisses Maß an Gehorsam erlernen. Das Zusammenleben von Zwei- und Vierbeinern gestaltet sich damit deutlich problemloser. Welpen lernen in der „Schule“ z.B.  mit anderen Hunden, mit Menschen und mit Neuem umzugehen. Die Kosten sind unterschiedlich, eine Anfrage bei mehreren Hundeschulen ist empfehlenswert. Auch beim Gespräch mit anderen Hundebesitzern erhält man meist gute Tipps.

Der Beitritt in einen Hundeverein kann sich lohnen, denn hier sind im Jahresbeitrag oft schon die angebotenen Kurse enthalten.

Hundepension und Hundesitter

Eine Dienst- oder Flugreise oder ein Krankenhausaufenthalt steht an? Es gibt immer wieder Ereignisse, die es erfordern, dass ein Hund fremd betreut werden muss. Wer sein Tier dann weder bei Familie, Freunden oder Nachbarn unterbringen kann, sollte sich frühzeitig und vorsorglich mit der Suche nach einer Hundepension beschäftigen.

Falls Sie krankheits- oder arbeitsbedingt für den täglichen Auslauf des Hundes nicht verfügbar sind, kann dies z.B. ein Hunde-Gassiservice dies übernehmen.

Hundefutter und Zubehör

Trockenfutter, Nassfutter, BARF oder Selbstgekochtes – was darf es sein? Die Meinungen über die richtige Hundeernährung gehen auseinander und die monatlichen Futterkosten sind dementsprechend variabel. Der Bedarf orientiert sich außerdem an Größe, Rasse, Bewegung und Alter. Wer auf Nummer sicher gehen und den Vierbeiner auch artgerecht ernähren will, kann sich bei einem Tierernährungsberater die richtige Ration berechnen lassen.

Das Zubehör umfasst natürlich nicht nur Leine, Napf und Körbchen. Damit keine Langeweile aufkommt, braucht der Vierbeiner interessantes Spielzeug und auch für die Sicherheit des Tieres beim Gassigehen oder im Auto gibt es eine viele hilfreiche  Produkte.

Reichen Platz und Zeit für einen Hund?

Tiere in der Mietwohnung

Was sagt Ihr Vermieter, bzw. Ihr Mietvertrag zur Hundehaltung? Klären Sie diesen Punkt unbedingt im Vorfeld.

Ein Schäferhund im Apartment – das geht gar nicht! Bei der Entscheidung für die Hunderasse muss unbedingt auch die Wohnungssituation mit einbezogen werden.

Zeit für einen Hund

Unterschätzen Sie nicht den Zeitaufwand, den Sie für einen Hund benötigen! Ein paar Mal am Tag kurz um den Block zu gehen, reicht nicht aus. Junge Hunde und Zwerghunde brauchen mehrmals täglich Spaziergänge von 15 bis 30 Minuten, je nach Rasse sollten erwachsene Hunde zusätzlich zu den kurzen Gassigängen bis zu zwei Stunden Bewegung haben.
Der Pflegeaufwand richtet sich hauptsächlich nach der Felllänge.

Der Zeitaufwand für die Fütterung hängt davon ab, ob man eine Dose öffnet oder extra kocht. Wichtig für die Fellnase ist auch „Spielzeit“ mit Frauchen oder Herrchen. Und eines sollten Sie unbedingt bedenken: als Rudeltier braucht ein Hund Gesellschaft, er sollte nicht länger als ca. 5 Stunden am Tag alleine sein.

Wer sich einen Welpen holt, muss in der Anfangszeit sehr viel Zeit – und am besten einen Urlaub- einplanen. Ein Hündchen braucht zur Eingewöhnung viel Aufmerksamkeit und Gassigänge fast rund um die Uhr, solange er noch nicht stubenrein ist.

Hilfreiche Tipps zur Hundehaltung finden Sie z.B. beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. unter www.vdh.de/hundehalter

Beim JA zum Hund

Wer bereit ist, langfristig die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und weder beim Kosten- als auch beim Zeitfaktor Probleme sieht, kann endlich auch an den Gewinn denken: Wer einen Hund in sein Leben und sein Herz lässt, wird im emotionalen Sinn immer profitieren.