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Ein Meerschwein ist nicht gern allein

5,3 Millionen Kleintiere leben in deutschen Haushalten, so die Zahlen des Industrieverbandes Heimtierbedarf (IVH) e. V. Unter ihnen auch unzählige Meerschweinchen, die von Jung und Alt gleichermaßen geschätzt werden. Es sind unkomplizierte Haustiere, deren Besitzer aber über einiges Bescheid wissen sollten. Die Tierärzte der Fachmarktkette Fressnapf haben wichtige Tipps zusammengestellt.

Sieben Tipps für muntere Meerschweinchen

 1. Oberstes Gebot ist: Meerschweinchen brauchen Artgenossen, weil sie soziale, gesellige Gruppentiere sind. Obwohl das bekannt ist, scheuen sich manche Halter davor, mehrere Tiere anzuschaffen. Andere Haustiere wie Kaninchen oder der Mensch ersetzen nicht den Meerli-Partner. Beachten Sie, dass sich männliche Meerschweinchen nur miteinander vertragen, wenn sie keine Weibchen sehen, hören oder riechen. Wollen Sie ein Pärchen halten, sollte das Männchen rechtzeitig kastriert werden.

2. Vermeiden Sie Stress beim Meerschweinchen – Symptome sind etwa ein ausgeprägtes Fluchtverhalten, häufiges Erstarren, Aggression oder Fell- oder Gewichtsverlust. Ursachen können sein: soziale Konflikte, schlechter Käfigstandort (Zugluft, Zigarettenrauch, Kälte, Hitze), Krankheit – sogar helle Fußböden können stressen.

Sieben-Tipps-fuer-muntere-MeerschweinchenFoto: Fressnapf/Ulrike Schanz

3. Meerlis müssen immerzu fressen – sonst können sie die Nahrung im Magen-Darm-Trakt nicht verwerten und bewegen. Neben ständig verfügbarem, staubfreiem Heu können Sie täglich kleine Portionen Saftfutter wie Gräser, Löwenzahn oder Gemüse anbieten. Das sollte immer frisch sein, gewaschen und trocken, damit es nicht verdirbt. Mit Fertigfutter sollten Sie dagegen sehr sparsam umgehen. Ein Teelöffel pro Tier und Tag ist völlig ausreichend.

4. Geben Sie zum Nagen kein trockenes Brot, das kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Besser sind ungespritzte Obstbaumzweige oder spezielle Produkte aus dem Fachhandel.

5. Ein Tier frisst nicht mehr oder hat Durchfall? Dann nichts wie ab zum Tierarzt! Krankheiten können einige Zeit unbemerkt geblieben sein, deshalb ist bei eindeutigen Symptomen Eile angesagt. Klären Sie vor dem Besuch ab, ob der Arzt auch Meerschweinchen behandelt und sich damit auskennt.

6. Gerade wenn Sie mehrere Meerlis halten, können Sie nur schwer überblicken, ob jedes Tier genügend frisst oder welches Durchfall hat. Deshalb sollten Sie regelmäßig, einmal pro Woche, jedes Tier genau unter die Lupe nehmen: Augen, Ohren, Schnauze, Zähne, Fell und die Region um den After und die Kaudaldrüse (Duftdrüse oberhalb des Afters) kontrollieren. Wiegen Sie jedes Tier und notieren Sie sich das Gewicht, um Veränderungen feststellen zu können. Denn manchmal merken Sie nicht, wenn Ihr Tier aufgrund störender Backenzähne kaum etwas zu sich nehmen kann.

7. Ist Ihr Tier stark verschmutzt, z. B. am Hinterleib? Solche Stellen können Sie mit einem feuchten Tuch und mildem Shampoo reinigen. Oder Sie tauchen einzelne Partien ins Wasser. Nach dem Waschen unbedingt so gut wie möglich das Fell trockenreiben! Ein Meerschweinchen dürfen Sie nie komplett baden, das wäre zu stressig für das Tier, und es könnte wegen Unterkühlung schwer erkranken!

Quelle: Fressnapf Tiernahrungs GmbH